Luftpost: Interview mit unserer Cover-Designerin

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Nathalie Bromberger, wer sind Sie und was machen Sie?

Die Frage stelle ich mir auch immer wieder. Im Moment ist meine Antwort: Ich bin eine Comiczeichnerin und versuche in Wort und Bild festzuhalten, was mich berührt. Und vor kurzem habe ich den Zacken-Verlag gegründet, damit ich die Produkte meiner Ideen genau so in die Welt bringen kann, wie es ihnen entspricht. Nach 15 Jahren in den Niederlanden und 9 Jahren in Ostholstein wohne ich seit 6 Wochen wieder in meiner Geburtsstadt Frankfurt und fühle mich hier sehr wohl.

Die Kreativen sind eine Klasse für sich. Welche drei Eigenschaften haben sie gemeinsam?

Genau darüber habe ich eine meiner Oden geschrieben  – kurz zusammengefasst: Sie haben eigene Fragen, denen sie mit Leidenschaft nachgehen. Sie können sich Dinge und Lebensgeschichten vorstellen, die es noch nicht gibt – sie denken also in Alternativen. Und drittens haben sie Mut.

Gibt es ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Nicht eins, sondern viele und immer neue. Denn immer wenn ich auf meiner Suche einen Schritt vorwärts komme, tun sich neue Fragen und Probleme auf: „Welches Papier wähle ich?“, „Wie gestalte ich das Buch, damit der flüchtige Charakter nicht verloren geht?“, „Woher weiß ich, ob ich auf dem richtigen Weg bin?“.

Welches ist im Augenblick Ihr Lieblingsprojekt?

Ich arbeite an meinem ersten ganz eigenen Projekt – ein Buch, aus dem mehr wurde, jetzt ist es eine Dose mit verschiedenen Dingen drin – und freue mich ganz schrecklich, dass ich mich traue, etwas zu machen, dass in kein Genre passt und sich nicht einordnen lässt :-). Darum fühle ich mich mit dem Autorenexpress verbunden: Ihr macht ja auch Geschichten zum Anfassen, Bücher in Briefform, Glück per Post – Neues eben.


Welche Art von Kontakt wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Kontakte mit anderen Kreativen, die sich trauen, ihrem eigenen Weg zu folgen und die offen über die Schwierigkeiten reden, die ihnen dabei begegnen. Denn ich erfahre die Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten als den Kern der kreativen Arbeit. Wenn ein Produkt zu einfach zu verwirklichen ist, habe ich es mir meistens zu leicht gemacht, habe den Kern des Themas noch nicht gefunden. Die besten Sachen entstehen, finde ich, wenn man alles hinterfragt, und wirklich Neues ausprobiert. Manchmal frage ich mich zwischendrin, ob es wirklich nötig ist, das Buch jetzt noch mal ganz zu überarbeiten. Zum Beispiel hatte ich in dem Buch, an dem ich gerade arbeite, den Text mühsam mit Photoshop in einen Aquarell-Font übertragen. Aber dann gemerkt, dass es zu glatt aussah. Und das Ganze dann mit der Hand geschrieben. In solchen Momenten gibt es einen kurzenMoment, wo ich mich für doof erkläre, so viel Arbeit wegzuwerfen und alles noch mal neu zu machen – denn durch das Schreiben mit der Hand passte auch weniger Text auf eine Seite, musste das ganze Layout überarbeitet werden. Aber wenn ich dann merke, dass das Buch durch das Schreiben mit der Hand mehr Kraft bekommt, bin ich wieder mit mir versöhnt. Darum geht es mir doch: Authentisches zu machen, das nicht von Maschinen oder Regeln geglättet wurde, sondern echt aus dem Herzen kommt.

Wie finden wir Sie im Netz? Und im Real Life?

Im Netz auf http://nathlieb.de oder auf Facebook https://www.facebook.com/nathlieb?ref=hl. Und im echten Leben entweder im Frankfurter Nordend oder in unserer kleinen Kate in der Holsteinischen Schweiz.

Herzlichen Dank, Nathalie! Für das Interview* und für das Coverbild vom zweiten Halbjahr 2015, das uns wegen seiner Leichtigkeit sehr gefallen hat!

 

meine liebe - Kopie

Die Interviewfragen haben wir an die höchst aufschlussreichen Interviewfragen des Portals „Was mit Büchern“ angelehnt.

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