Nein sagen können

Eine schon etwas ältere Blogparade bei den Kernforschern fordert dazu auf, sich übers Nein sagen Gedanken zu machen. Hier sind unsere Überlegungen dazu:

Nein sagen ist schwierig. Besonders dann, wenn es uns eigentlich kaum etwas kosten würde, ja zu sagen. Oft tritt das Problem auf, wenn ein fröhliches Beisammensein ansteht, von dem man schon vorher weiß, dass man hinterher mit Goethe von den Menschen, mit denen man zusammen war, denken wird:

Wären’s Bücher“, sagt‘ er, „ich würd sie nicht lesen.“

Das ist natürlich grausam, gemein und arrogant – aber manchmal die Wahrheit. Leider. Ganz sicher sagen dies auch andere bei anderen Gelegenheiten von uns…

Es ist doch so: Man hat zu wenig Zeit für all die Pläne, die man verwirklichen will, für all die Bücher, die man lesen, für all die Filme, die man sehen, für all die Arbeiten, die man erledigen will. Man muss auswählen.

Und etwas wählen bedeutet auch immer etwas anderes nicht zu wählen.

Und deshalb ist Nein sagen können so wichtig. Damit vom Tage das übrig bleibt, was uns wirklich interessiert und inspiriert. Steve Jobs hat das gut formuliert und, so scheint es, auch danach gehandelt:

„Fokussieren heißt ‚Nein‘ sagen.“

Das kann einsam machen, richtig. Und deshalb braucht man manchmal auch Menschen um sich, die einen nicht inspirieren, nicht fordern, nicht weiterbringen. Sondern einfach zur Ruhe kommen lassen. Entspannen. Trösten. Sein lassen. Dann muss man zu ihnen Ja sagen und zu den Plänen einfach einmal Nein sagen… ( für Workaholics ein echtes Problem.)

Diese Entscheidungen sind es, die schwierig sind. Hat man sie einmal getroffen, ist alles einfach. Dann muss man nur noch mit Anstand zu- oder absagen. Auch nicht ganz leicht. Klarheit tut not. Wertschätzung wäre richtig. Beides zusammen ist am besten: Offenheit ist die Lösung. Damit man am Ende noch sich selber mögen kann. Und die anderen nicht vor den Kopf stößt.

Und was am Ende bleibt? Das, was wir wirklich wollen. Das was wir lieben.

Erstveröffentlichung 3.11.2015

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3 responses

  1. Danke, liebe Nessa für Deinen inspirierenden leichtfüßigen Beitrag zu unserer Blogparade – und Deinem Ja zum einfach-mal-sein-lassen.
    Herzlichen Gruß aus Hamburg Katrin

  2. Liebe Nessa,
    ja, der Ausspruch von Goethe ist hammerhart, aber leider wahr. Und sich zu entscheiden, etwas NICHT zu tun, wird in der heutigen Zeit immer schwieriger und fordert uns jeden Tag heraus. Auch, uns immer wieder neu zu fragen, was wir wirklich lieben oder was einfach zur Gewohnheit geworden ist. Ein schöner Artikel! Danke.
    Liebe Grüsse
    Gerda

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