Heute flatterte ein Päckchen ins Haus, von dem ich erst nicht wusste, warum ich es bekam. Vom GrünerSinn Verlag. Grüner Sinn? Mein Sinn stand tatsächlich auf grün, weil ich gerade am Zweigeschneiden war, als die Postbotin es mir überreichte. Darinnen war ein Büchlein von Sandra Schindler und Sandra Seiffart. Erstere textet, letztere illustriert. Und wie hübsch, das sehen Sie hier:
Besonders der obige Vers hatte es mir angetan: Ich sah mich selbst, vor Jahren, brütend (über einem Problem?), fischend (wonach wohl?), Federn putzend (ja, das kann man sich vorstellen) und die Morgensonne nutzend (mit der Zeitung und einer Tasse Kaffee auf der Terrasse?). Ja? War das damals so? Ich weiß es nicht mehr.
Genug gescherzt. Das Büchlein enthält eine gute Idee:
Flim, der Pinguin,
begleitet das Söhnchen oder das Töchterlein durch gewisse Stromschnellen, die das Leben nun mal so in petto hat. Da ist zum Beispiel das Abstillen oder der erste Gang in den Kindergarten. Man könnte sich noch viel mehr vorstellen:
- das erste Mal im Krankenhaus
- das erste Mal beim Zahnarzt
- der erste Schultag
- das erste Mal Übernachten, fern von Zuhause
- jemand Nahes stirbt
- Eltern trennen sich
- der Freund oder die Freundin wendet sich jemand anderem zu
Ach, es gibt so viele erste Schmerze, dass man sie kaum aufzählen kann. Hätte man da einen Flim zur Seite, der einen darauf vorbereitete oder das Gleiche zur selben Zeit durchlitte, dann wäre einem wohler.
Das ist wohl der Grundgedanke der beiden Autorinnen und ihrer Verlegerin aus Bad Lippspringe, Karolina Kelc. Angefügt ist dem Bilderbuch ein Brief an die Eltern, in dem Sandra Schindler das Problem umschreibt und Lösungen vorstellt, wie zum Beispiel die Etablierung von Abschiedsritualen. Das Einzige, das mir etwas merkwürdig vorkam, war die Textstelle mit dem Ball, bei der statt eines Balls ein Herz zu sehen ist (?).
Fall Sie Kinder im Kindergartenalter haben und bereits sorgenvoll auf den ersten Abschiedstag blicken, dann holen Sie sich das Büchlein. Es wird helfen, da bin ich ganz sicher.
Flim Pinguin im Kindergarten
Und zu Sandra Schindler geht es hier und zum veganen Verlag gibts auch einen Link.
>und zum Autorenexpress und seinen Angeboten geht es hier entlang
Liebe Nessa,
ganz herzlichen Dank für die supertolle Rezension. Ehrlich gesagt hatte ich die Idee noch gar nicht, dass man Flim als Helfer in allen möglichen Lebenslagen einsetzen könnte. Aber sie gefällt mir. Ich behalte sie definitiv im Hinterkopf. 😉
Und zum Thema Ball aus Liebe: Doch, doch, das ist schon ein Ball, auch im Bild, und in dem Ball ist ein Herz zu sehen. Ein Ball aus Liebe eben, der allerdings unsichtbar ist, aber von jeder Seite zur nächsten immer mehr von Flim verinnerlicht wird, bis der Gedanke, dass er geliebt wird, so sehr in seinem Herzen verankert ist, dass man den Ball aus Liebe im Prinzip gar nicht mehr sehen müsste, weil man einfach weiß: Er ist immer da! 🙂
Herzliche Grüße
Sandra