Das Ohr in der U-Bahn-Station

Eine wirklich tolle Idee ist das: Ein Drehbuchautor – könnte aber natürlich jeder andere Mensch genauso sein – setzt sich in einen frei gewordenen Kiosk in einer U-Bahn-Station und bietet den Vorbei-Eilenden an, ihnen zuzuhören.

Da kommt manch einer vorbei, liest das Schild und stolpert darüber. Zuhören? Welcher Geschichte? Warum? Was hat der davon? Was macht der damit?

Und: Kann man diesem Menschen vertrauen?

Und dann geht man weiter und überlegt während der Fahrt nach Hause, was man eigentlich erzählen könnte, wenn man selbst …da hinein in den Kiosk … und auspackte…?

Der Autorenexpresss: Damals im Krieg … aber das will doch keiner hören? Oder doch? (*)

Wie oft haben mir in der letzten Zeit Pfarrer erzählt, dass die Menschen, die sie am Sterbebett besuchen, plötzlich anfangen zu reden und nicht mehr aufhören können. Worüber wollen sie sprechen, habe ich gefragt, und die Antwort war immer: Über den Krieg. Die Kriegserlebnisse. Die Schrecken des Krieges. Die Erfahrungen, die daraus erwachsen sind …

Warum so lange warten?

Ist es nicht viel besser, wenn man sich schon eher erleichtern kann? Die Seele entlasten? Geht nicht? Weil es daheim keiner (mehr) hören will? Dafür ist der Mann im Kiosk jetzt da: Sehen und hören Sie, was er zu sagen hat:

Der Zuhör-Kiosk in der U-Bahn-Station

Und hier ein kleiner Film dazu.

Ein Twitter Tipp von Ruth Frobeen, danke!

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