Post aus Petersburg

Wir arbeiten, das haben wir schon gesagt, an einer neuen Variante von PostFürSie!. Dieses Mal wird sich eine historische Geschichte in Briefen entfalten. Am Vorabend der Französischen Revolution ereignen sich Vorfälle in Sankt Petersburg, im damals russischen Teil Estlands, in Lausanne am Genfer See und in Stuttgart, die für die Weltgeschichte nur in Ansätzen bedeutsam sind, wohl aber für das Schicksal der Betroffenen entscheidend.

Nur so viel: Es geht um Leben und Tod.

Wie immer, wenn es um Facts und Fiction geht…

Was tut man, um solche eine Geschichte fühlbar, nachspürbar, sozusagen handgreiflich zu machen? Nicht HiStory, sondern HerStory* zu illustrieren?

Man nimmt sich das, was damals wichtig war. Und wenn man es nicht hat, so beschafft man es sich. Damals verschenkte man sich Haarlocken, die in Medaillons und Broschen versteckt wurden und so nah am Herzen der oder des Liebsten ruhten.

Ich ging also zum Friseur. Und man gab mir, was ich brauchte: blond und braun. Die Haarlocken zweier Kinder. Wir hatten mächtig Spaß. Ich musste natürlich erklären, wofür ich diese Locken brauchte. Erklären, was PostFürSie! sein soll, was manchmal gar nicht so einfach ist. Und nun?

PaP

Nun müssen sie gekämmt, geschnitten und fixiert werden. Damit sie in einem Brief zur so schmerzlich vermissten Maman reisen können. Ach, wie wird sie sich freuen, von ihren lieben Kleinen einen Teil zu bekommen, einen winzigen Teil. Sie sehnt sich doch so nach ihnen… Oder etwa nicht?

[* Ist es Ihnen aufgefallen? Das englische Wort für Geschichte heißt History. Schon klar, dass es da immer um seine Geschichte geht („Männer machen Geschichte“) und nie um ihre. Die Geschichte der Frauen nämlich müsste Herstory heißen. ]

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