Erstveröffentlichung 2016, zuletzt aktualisiert: 13.2.2021
Schuld und ein schlechtes Gewissen können uns schlaflose Nächte bescheren.
Nicht nur, weil ich vor einiger Zeit in Japan war, hat mich die Sache mit dem kleinen Jungen, der zur Strafe für sein ungebührliches Verhalten im Wald ausgesetzt wurde, so mitgenommen. Nachdem er tagelang nicht gefunden worden war, habe ich mir – wie sicherlich auch die Eltern des Kleinen – immer die Bären vorgestellt, die in diesem Walde hausen sollten.
Bären in Japan? Davon hatte ich gar nichts gewusst. Tatsächlich, es soll sie geben, wie auch Affen und anderes Getier (ganz zu schweigen von Tsunamis und Erdbeben und Kernkraftwerken). Man konnte also durchaus Alpträume haben, wenn man sich die Ängste des allein gelassenen Siebenjährigen vorstellte. Zum Glück ist er unversehrt gefunden worden und er hat – ist das typisch japanisch? – seinem Vater auch öffentlich vergeben. Das war vor ungefähr zwei Jahren, aber ich denke immer einmal wieder daran. Wenn ich schlaflose Nächte habe, zum Beispiel…
Aber: Befreit einen das von Schuldgefühlen?
Schuld und schlechtes Gewissen
Carsten Bruhns sagt dazu: „Die Schuld oder das schlechte Gewissen sind ein Signal des Organismus, welches anzeigt, dass man einen Fehler begangen hat bzw. etwas „falsch“ gemacht hat und sein Verhalten als negativ bewertet. (…) Sie tritt immer ein, nachdem etwas getan wurde.“
Eigentlich ein gutes, ein richtiges Gefühl. Ein Fehler ist ein Fehler. Wie sonst würden wir uns anständig miteinander verhalten? Und wie zur Wiedergutmachung kommen? Wenn sie denn überhaupt möglich ist…
Oft beobachten wir ja auch das Fehlen von angemessenen Schuldgefühlen. Meist nennen wir solche Menschen Narzissten oder Egoisten, halten sie für gewissen- oder empathielos.
Um falsche – also unangemessene – Schuldgefühle – handelt es sich, wenn jemand bei rationaler Betrachtung an einer Situation gar nicht schuldhaft beteiligt ist. Leider hilft diese Einsicht demjenigen kaum. Er quält sich trotzdem damit herum…
Was kann man also tun gegen Schuldgefühle und schlechtes Gewissen?
- die Situation gar nicht erst entstehen lassen
…und wenn doch:
- akzeptieren, was geschehen ist
- den eigenen Anteil am Geschehen so objektiv wie möglich prüfen
- dazu stehen
- sich selbst verzeihen
- den Fehler dem anderen gegenüber eingestehen
- über Wiedergutmachungsmöglichkeiten nachdenken
- und auch ausführen
- in die Zukunft blicken und das Versagen dadurch relativieren
- abhaken
Damit beide wieder zusammenkommen können…
Und was hat jetzt das Schnarchen damit zu tun? Nichts. Fast nichts – obwohl es bei vielen Schnarchern und Schnarcherinnen Schuldgefühle auslöst, ihre Zimmergefährten nicht zur Ruhe kommen zu lassen… Ich komme nur darauf, weil ich vor einiger Zeit neuen Gadgets rund um das Thema Schlaf/Wecken/Schnarchen in einem Spiegel Podcast kennengelernt habe. Und dieses – und mit Erfolg! – ausprobiert habe.
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