Unser Produkt des Monats November: Ein Fantasiehund!

Unser kleines Beitragslogo ist ja eine Fantasie-Nessie aus dem berüchtigten Loch Ness, das wir nächste Woche besuchen werden. Gerade darum hat es uns dieser ganz besondere Hund so angetan! Entdeckt haben wir ihn im Prospekt der Hamburger Hello-Handmade-Messe: den

Fantasiehund

Der ist ein Wauwau für alle, die keinen haben, aber gerne einen hätten. Wir haben Anemone Zeim, die auch Trauerbegleitung anbietet, gefragt, wie sie auf diese geniale Idee gekommen ist:

Was macht Ihr Produkt so einzigartig?

Der Fantasiehund ist ein unsichtbarer Hund. Er ist gedacht für Menschen, die gerne einen Hund hätten, aber keinen haben können, weil sie allergisch sind oder keine Zeit haben. Dann ist ein Fantasiehund besser als ein Hund, der den ganzen Tag alleine zu Hause sein muss und am Ende schlimmstenfalls im Tierheim landet.

Das besonders tolle am Fantasiehund ist nicht nur, dass er den Hundewunsch des Einzelnen ernst nimmt sondern dass er die Erlaubnis gibt zum Fantasie-haben. Zum kindlich-sein. Zum Spaß haben. Zum Selbstgespräche führen. Zum Verrückt-sein. Und das eben nicht auf Knopfdruck, auf Touchdruck oder auf Erinnerung. Sondern mit dem stärksten Zeug, das jeder im Kopf hat: der eigenen Vorstellungskraft.

Klar ist der Fantasiehund eine verrückte Idee. Aber er ist auch konsequent im Thema bewusste Haustierhaltung: Das Handbuch gibt ganz genaue Anleitung, was man beachten muss, der Fokus liegt auf einem respektvollen, gewaltfreien Umgang miteinander, der Impfpass beweist, dass er aus einer gesunden Zucht kommt und die wiederverwendbare Kacktüte mit Holzknopf lässt auch Hundehasser gnädig mit dem Kopf nicken.

Außerdem tut der Fantasiehund auch etwas Gutes für einen haarigen Kollegen: ein kleiner Teil des Erlöses geht an eine Organisation, die sich um Hunde kümmert, denen es nicht so gut geht. Deshalb: Verschenken Sie keine Tiere zu Weihnachten. Es sei denn, es ist ein Fantasiehund.

Das Fantasiehundezubehör gehört natürlich auch dazu

Verwenden Sie es selbst oder haben Sie es schon verschenkt?

Der allererste Fantasiehund „Schnorbert“ ist bei mir aufgewachsen, inzwischen ist er Privatier und lebt auf St. Pauli. Davor haben wir aber über zehn Jahre zusammen gewohnt. (Er hat furchtbar schlecht gekocht) Wir sind aber noch befreundet und gehen oft zusammen Gassi. Er ist ja auch der geistige Vater aller Fantasiehunde. Das verbindet auf Lebenszeit.

Letzte Woche habe ich einen Fantasiehund verschenkt, das mache ich wenn ich ganz besondere Fantasiehunde habe. In diesem Fall war es eine B-Ware, ein Fantasiehund mit starkem Mundart-Dialekt – damit kann nicht jeder umgehen, Missverständnisse sind da ja quasi vorprogrammiert. Grundsätzlich kann aber jeder einen Fantasiehund verschenken, er ist ja genauso, wie ihn sich der Beschenkte vorstellt. Und das kann ja nun wirklich nicht jedes Geschenk von sich behaupten.

Wer sind Sie und was ist Ihre Aufgabe in Sachen Produkt?

Ich bin Anemone Zeim, Kommunikationsdesignerin, Autorin und Texterin. In Hamburg tingle  ich als Freiberuflerin mit meinen Ideen durch die Werbeagenturen, habe 2014 mit meiner Partnerin Madita die Erinnerungswerkstatt & Trauerbegleitung „Vergiss Mein Nie“ gegründet und jetzt bin ich im Fantasiehundebusiness. Dort bin ich Head of Wauz. Das heisst, ich kümmere mich um die kleinen Fantasiehunde, schreibe die Texte für das Handbuch, entwickle neue Fantasiehundfuttersorten und verpacke liebevoll jeden einzelnen Fantasiehund. Ich bin aber auch meiner Chefboss, meine eigene Assistentin der Geschäftsführung und mein eigener Praktikant, was zu vielen internen Verwirrungen führt, aber erstaunlich gut klappt. (Mein Kaffee schmeckt echt schlimm). Eigentlich mache ich bei Fantasiehund also fast alles selbst, bis auf die Illustrationen, die macht die wunderbare Bianca Heinrichs (www.rbtq.de) für mich.

 

Wir versenden ja Briefe und Geschichten. Wann haben Sie zuletzt einen Brief geschrieben oder ein Päckchen versandt? Erzählen Sie uns etwas über den Anlass?

Den letzten Brief habe ich aus Versehen an meinen Mann geschrieben. Es war anlässlich unserer Hochzeit in diesem Sommer. Wir sollten recherchehalber jeweils für die Standesbeamtin mal schriftlich und technisch zusammenfassen, weshalb wir uns mögen. Das Überraschende und Schöne daran war eigentlich, dass wir das beide als Brief verfasst hatten und diese Briefe ohne Vorwarnung bei der Trauung öffentlich vorgelesen wurden, einfach weil die Standesbeamtin sie so schön fand. Von wegen Briefgeheimnis! Danach habe ich ein paar Postkarten und viele Post-Its geschrieben, ich weiss aber nicht ob das zählt.

 

Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen. Gibt es etwas, das Sie uns fragen möchten?

Ich überlege schon die ganze Zeit – keine Fragen. Nur Antworten: Ich finde die Idee der versendeten Briefe und Geschichten ganz wunderbar und sehr sehr wichtig. Besonders in einer Zeit da das Emailfach überquillt und man sich freut wenn man mal was anderes als Rechnungen im Briefkasten findet… Worte lassen die Welt im Kopf entstehen, das ist besser als Netflix. Toll! Vielen Dank für diese tolle Idee!

 

 

Photos von Anemone Zeim und (das letzte) von Alan King, herzlichen Dank!

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