Nicht nur unter Corona haben wir erkannt, wie wichtig persönliche Unterhaltungen zu einzelnen Themen sind. Weil es aber physisch nicht immer geht, müssen wir uns online unterhalten, so zum Beispiel per eMail.
Wir wollen ab jetzt ab und an kurze Statements veröffentlichen, die uns unsere Leserinnen und Leser spenden. Wir fragen, sie antworten spontan. (Nicht unähnlich der Runde, die uns schon zum Thema Sinnlich sein oder werden ihre Ansichten spenden (zu finden unter den Frivolini).) Es geht nicht um Tiefschürfendes, sondern um ein paar Sätze, die uns verraten, wie jemand über eine gewisse Sache denkt. Wir wollen Dankbarkeit zeigen, Freundschaften pflegen und Familienzusammenhalt stärken, indem wir miteinander sprechen. Virtuell oder in echt!
Wir haben uns wieder getroffen – virtuell natürlich. Und uns – und die Männerrunde – mit folgender Frage beschäftigt:
Was ist deine Lieblingsfarbe? Und warum?
Hier ist Barbara aus Fürth:
Barbara sagt:
Ich heiße Barbara und bin nach der Juristerei auf die Kunst gekommen. Eine Kunst, die zum Nachdenken und Loslassen anregen soll und die ich mit Leidenschaft betreibe.
Liebe Nessa, du hast nach meiner Lieblingsfarbe gefragt!
Blau in vielen Nuancen ist meine Lieblingsfarbe.
Im Laufe meines Lebens gab es immer wieder mal Farben, die mir gefielen, mit denen ich kokettierte oder Understatement betrieb.
Immer wieder aber und auch heute kleide ich mich gerne in Blau.Ich hatte auch einen blauen Schirm,den ich nicht mehr besitze. Nachdem mir jemand gesagt hatte, dass ich unter diesem Schirm so blass aussehe, wars vorbei mit meiner Neigung zu blauen Schirmen.
Blau ist für mich wie Himmel und Meer. Unendlichkeit und Ruhe wird mir vermittelt. Weich in hellen Blautönen,seriös in dunklen Tönen.Nicht nur bei meiner Kleidung,sondern auch in meinem künstlerischen Schaffen.
Liebe Grüße
Barbara
PS. Da fällt mir gerade ein, dass auch meine Richterrobe ein sattes Blau hatte.
Hier ist Anika aus Radbruch:
Was ist deine Lieblingsfarbe? Und warum?
Ich bin Anika. Schreiben war schon immer mein Ding. Schon in der Grundschule hatte ich Brieffreundschaften, später sogar weltweit. Und heute bekomme ich als freie Journalistin sogar Geld dafür. Außerdem bin ich Briefe-mit-dem-Füller-Schreiberin, Postkarten-Liebhaberin, in meinem Wohnzimmer steht eine antike Schreibmaschine zur Deko und auf meinem Herzen habe ich viele Tintenflecken.
Meine Lieblingsfarbe ist himmelblau. Warum? Einfach mal diesen Song anhören: https://www.youtube.com/watch?v=zCYb5JzFgP4 DAS fühle ich, wenn das Dach von meinem himmelblauen Fiat 500 Cabrio das erste Mal im Frühjahr öffne und durch die Gegend fahre. Oder wenn ich auf dem Ärzte-Konzert stehe und beim ersten YEAH der Vorhang fällt. Dann ist mein Himmel blau!
Hier ist Ines aus Böblingen:
Was ist deine Lieblingsfarbe? Und warum?
Mit 18 Jahren war ich in der Stuttgarter Kunstakademie, seither bin ich das, was man Freischaffende Künstlerin nennt mit Schwerpunktthema „Mensch“. Froh bin ich über Literatur und glücklich, wenn ich ein schönes Buch in Händen halte.
Spontan hätte ich geantwortet, daß Türkis meine Lieblingsfarbe sei – und das ist ja auch schon ein weites Feld zwischen blau und grün.
Aber ich frage mich, ob es überhaupt Lieblingsfarben geben kann.
Denn wer möchte den Klatschmohn nicht leuchtend rot sehen?
Und eine Wiese sollte grün sein, ein Rapsfeld gelb, ein Sommerhimmel blau.
Wie faszinierend sind Wolkenformen in den unterschiedlichsten Grautönen!
Und so vielerlei Brauntöne bei Holz und Erde beruhigen unsere Augen.
So könnte ich weitermachen, denn jedes Ding hat seine Farbe.
Es wäre schrecklich, sich alles in Türkis vorzustellen.
Bunte Grüße!
Ines
Grüße Ines
Hier ist Daniela aus Düsseldorf:
Was ist deine Lieblingsfarbe? Und warum?
Ich bin Daniela aus Düsseldorf, kann ortsunabhängig arbeiten und reise gern in mein Lieblingsland Spanien!
Rosa für den privaten Bereich , Kleidung, Einrichtung, Deko.
Rosa ist so mädchenhaft, das totale Kontrastprogramm zu meinen Beruf als Steuerberaterin.
Blau für den beruflichen Bereich: Ordner Farben, Büroschränke, Briefpapier ( früher 🙂 ). Blau steht für mich für Seriösität tun Geradlinigkeit.
Grüße von unterwegs,
Daniela
Hier ist Lea aus Aachen:
Was ist deine Lieblingsfarbe? Und warum?
Ich bin Lea, Altruistin, Misanthropin, halb freiberufliche Texterin und Übersetzerin für Leichte Sprache, halb Geschäftsführerin eines gemeinnützigen Vereins, ohne menschlichen Anhang, dafür wunderbar fest verbunden mit dem unglaublichsten Profiplüschtier der Welt, meiner Blindenführhündin Arzu.
Liebe Nessa,
Merken tue ich den Frühling an so klassischen Dingen wie zunehmendem
Vogelgezwitscher und steigenden Temperaturen. Die sichtbaren
Veränderungen in der Natur bekomme ich ja eher weniger mit, dafür sind
die hör- und spürbaren eher mein Ding, später im Frühling dann natürlich
auch die Gerüche von Pflanzen etc. Mein Verhältnis zum Frühling ist ein
bisschen gespalten. Diese Zeit selbst mag ich sehr gerne, es geht
irgendwie alles in der Natur bergauf und wird angenehmer. Andererseits
ist der Frühling Vorbote des Sommers, mit dem ich wegen der Hitze und
meiner dadurch bedingten Fatigue aufgrund meiner MS massiv auf Kriegsfuß
stehe. Daran versuche ich aber nicht zu denken, bis es nicht wirklich zu
heiß wird. Stattdessen mache ich tausend sachen, weil ich ja fit bin und
den Frühling so mag, verliere und verzettele mich in tausend Dingen, die
mich letztendlich dann oft stressen und überfordern, weil ich halt ganz
viel machen will, bevor der Sommer mich ausbremst. Momentan bin ich in
genau diesem Dilemma – es ist alles so wichtig und so toll, oder
alternativ eben auch so scheiße, dass ich unbedingt gefragt bin, um
gegen Dinge zu agieren, aber unter Druck stehe ich so oder so und der
lässt erst nach, wenn die Hitze mir keine Aktivitäten mehr gestattet. Du
siehst, es ist hochgradig ambivalent.
liebe Grüße Lea
Hier ist Nessa aus Böblingen:
Was ist deine Lieblingsfarbe? Und warum?
Mich kennen Sie natürlich. Ich bin Nessa Altura, die Betreiberin dieses Blogs. Und ich bin diejenige, die hier die Fragen stellt.
Ich liebe ein helles Orange, mehr gelb als rot, mehr ocker, mehr natur als kunst. Und am allerschönsten ist es in Kombination mit anderen Naturtönen – olivgrün, braun, rostrot, apricot, usw. Es ist die Wärme, die diese Farbe ausstrahlt, die mir so gefällt. Und irgendwie finde ich sie appetitanregend, was wiederum verrät, dass ich gerne esse. Ich mag übrigens alle Puder- und Bonbonfarben ganz gern – am schönsten in Markisenstreifen. Mein hell-orangener Farbton nennt sich übrigens – ganz in schickem Denglisch – Peach Fuzz, habe ich gerade gelernt.
Vielen Dank für eure Antworten, ihr Lieben. Den himmelblauen Song habe ich mir gerade unter einem bleigrasuen, wolkenverhangenden Himmel angehört, Anika, danke! Und: in vierzehn Tagen machen die Freibäder auf!
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