Alex Capus: Reisen im Licht der Sterne – eine Rezension

Vorweg: Das ist ein wunderbares Urlaubsbuch!

Es ist nicht dick, so dass es einem im Liegestuhl nicht schwer auf dem Schoß liegt. Es ist so leicht und süffisant geschrieben, dass man neugierig Seite um Seite umblättert. Es ist so phantastisch, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt. Und es ist so kenntnisreich und wohlrecherchiert, dass man mit jedem Kapitel mehr davon zu wissen glaubt, wie es im letzten Viertel des vorletzten Jahrhunderts unter Abenteurern zugegangen ist: in Schottland, im wilden Westen, in Kalifornien und ja, doch! – in der Südsee.

Jemand wie ich, der vor Jahrzehnten Polynesien bereist hat – auf Segelschiffen wie weiland der Autor der Schatzinsel, Robert Louis Stevenson,  ist natürlich fasziniert von Geschichten, die sich abgespielt haben an Orten, an denen man selbst gewesen ist. Biographisches ist immer spannend, aber noch spannender ist es, Biographien mit romantischen Spekulationen anzureichern, wie Alex Capus das tut. Reisen im Licht der Sterne

Ja, da spürt man beim Blättern die laue Luft des Pazifik, die hinreißenden Sonnenuntergänge, den scharfen Geruch der Kopra-Feuer und das dumpfe Plopp der Kokosnüsse, sieht die Wohnhäuser ohne Wände, lauscht den prachtvollen Chorälen der Samoanerinnen in kleinen weißen Kirchen … und Träumereien von sagenhaften Piratenschätzen werden plötzlich vorstellbar.

Hier, auf Vailima auf der (ehemals unter deutscher Schutzherrschaft stehenden) Insel Samoa unweit der Hauptstadt Apia, hat

Vailima, die Stevensonsche Residenz, ungewöhnlich prunkvoll damals (public domain)

der schottische Dichter Robert Louis Stevenson nicht nur seine anstrengende Familie untergebracht, sondern womöglich auch einen veritablen Schatz im Tresor versteckt, meint jedenfalls der Schweizer Autor Alex Capus.

Hier sind sie alle: der schmale und gesundheitlich angeschlagene Dichter in der Mitte (mit Schnurrbart), seine Mutter links, seine Frau rechts, und der ganze nervige Rest der Familie (public domain)

Was schreiben der Perlentaucher und seine Quellen dazu? Und was das CulturMag?

>Lieber Postkarten bekommen als Bücher lesen?

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