Weihnachten ist rum, und die Steinbock-Geburtstage auch, aber der Valentinstag kommt! Nun könnte man sagen, es reicht mit der Schenkerei. Aber so einfach ist das nicht. Geschenke sind Gesten, die viel transportieren – von unseren eigenen Gefühlen, von unseren Hoffnungen, von unseren Erwartungen. Und viel davon, wie wir an andere denken, wie sie in unserem Herzen verankert sind, wie wir sie sehen. Was wir glauben, dass sie brauchen könnten, mögen könnten, gut finden könnten, womit sie überrascht werden könnten…
Geschenke, die man nicht ver-essen und ver-trinken kann, können auch nervig sein, wenn sie unseren Geschmack so ganz und gar nicht getroffen haben. Wenn sie dem Schenkenden besser gepasst haben als dem Beschenkten. Ich erinnere mich gut an die große Pappschachtel die früher auf meinem Dachboden stand, in der solche Geschenke verstaut wurden und die das Etikett
Tombola
trug. Ich weiß gar nicht, ob es diese Form der allgemeinen Unterhaltung heute noch gibt: Die Tombola. Für sie wurden Lose verkauft, die dem Veranstalter ein wenig Geld brachten, dem Loskäufer viele Nieten und dann und wann einmal einen Gewinn. Nicht so sehr dieser Gewinn war das Tolle, sondern die kleine, süße Spannung, die sich in einem ausbreitete, wenn man eine Nummer (und keine Niete) entrollt hatte. Was würde es sein? Die olle Butterdose, die häßliche Vase oder gar die Fritteuse? Eine solche habe ich nämlich tatsächlich mal gewonnen…
Susanne Kippenberger hat sich Gedanken über das
Schenken und die Großzügigkeit
gemacht und ein kleines Buch darüber geschrieben. Ich habe es nicht gelesen, aber schon diese Zwischenüberschrift hat mir – aus Gründen! – gut gefallen.
Was sagt Ursula März in der ZEIT zu diesem Buch? „Auch im Jahr 2018 wäre die Lektüre ihres leichthändigen Buches, ihrer gleichermaßen persönlich-anekdotischen wie kulturgeschichtlichen Phänomenologie des Schenkens, eine Freude gewesen. Inmitten der Krise liest es sich jedoch unversehens wie eine aktuelle Mentalitätsstudie. […] gerade jetzt, im nahenden Corona-Winter, [ist es] eine Wohltat, Susanne Kippenbergers Leidenschaft fürs Großzügigsein zu folgen. Wäre ein moralischer Appell daran geknüpft, wäre ihr Buch nicht halb so schön. Aber als geborene Schenkerin will die Autorin nicht moralisieren, sondern mitreißen. Tut sie.“ Ursula März, 26.11.2020 (gefunden bei Amazon)
Und Sie wollen auch etwas schenken? Dann überlegen Sie doch mal, ob nicht ein Angebot aus dem Sortiment des Autorenexpress etwas für den oder die zu Beschenkende geeignet wäre:
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