Viele in unserer Umgebung leiden darunter, dass man sie nicht sieht, nicht wahrnimmt, nicht kontaktiert. So sehr unwichtig zu sein, das stimmt traurig, das macht sogar manchmal depressiv. Wir spüren dieses Defizit und wollen es ändern und können doch nicht, weil uns die Zeit dafür fehlt. Das Alltagsleben ist so fordernd geworden (oder war es doch schon immer so?), dass wir am Ende des Tages froh sind, wenn wir das Allerdringslichste erledigt haben. Für andere bleibt da keine Zeit. Und so kommt es, dass wir den Kontakt zu alten Freunden und alten Freundinnen verlieren… ohne dass wir es überhaupt wahrnehmen. Das müsste nicht sein.
Das muss nicht so sein.
Sonntag. Und Tante Friedl und Onkel Ernst fühlen sich alleingelassen. Sie waren meine liebsten Verwandten damals in Oberbayern. Er ist mit mir in die Pilze, sie in den Garten. Beide sind, das weiß ich, gesund und munter, aber ein bisschen sehr alleine. Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich sie fast ganz vergessen habe. Aber jetzt sind sie mir wieder in den Sinn gekommen… wir hatten doch sooo viel gemeinsam. Kontakt wieder aufzunehmen, wäre schön. Keine Zeit dazu?
Friedl und Ernst wohnen in Sternberg. Ich kenne ihre Adresse. Es könnte so einfach sein! Aber wann? Wie? Womit?
Besser ist es, sich helfen zu lassen. Zu delegieren.
Wirklich? Auch wenn sich da berechtigte Zweifel auftun – man könnte es mal versuchen. Wie wäre es mit einem kleinen Gedicht, das jede Woche zu dem Lieblingsmenschen ins Haus flattert, um den wir uns so gerne mehr kümmern würden, wenn wir denn die Zeit dafür freischaufeln könnten…?
Ein Gedicht? Ein Vers?
Was soll das sein? Damit klar wird, wie das aussehen wird, bringen wir am sofort jeden Sonntag hier im Blog eines dieser Kurzgedichte, die auf einer Postkarte zum anderen, unserem Nächsten, flattern könnten. In Ihrem Auftrag. Und, wenn Sie mögen, jede Woche.
Motto: Kommt ein Vogerl geflogen… Das Kinderlied hören?
Das zweite Märzgedicht 2025:
Bächlein plaudert munter,
murmelt, wispert, flüstert – in viel Zungen.
Red ich auch, singe laut,
schöpfe Frühlingsluft in meine Lungen.
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Sie haben ein schlechtes Gewissen? Das muss nicht sein. Handeln schafft Abhilfe! Alle Beiträge zum Thema Schlechtes Gewissen hier.