Arm, aber sexy

Diesen Ausspruch kennen Sie doch? Klaus Wowereit prägte vor 15 Jahren den Satz, Berlin sei „arm, aber sexy“. Die Menschen, die dadurch angelockt wurden, veränderten die Stadt. Sexy konnotiert da, jedenfalls so verstehe ich das, nicht unbedingt mit Sexualität und Trieben, sondern steht für innovativ, inspirierend, dynamisch… anderswo würde man vielleicht sagen: Da ist Musik drin…Nun denn:

arm, aber sexy

sind für mich die Fussballfrauen, die heute Abend für uns alle losstürmen werden, um in England Furore zu machen.

Ich habe Fussball immer gerne gesehen, besonders bei großen internationalen Turnieren. Mit den Jahren wurde ich aber immer ärgerlicher, je mehr Raum die Fussballnachrichten in den Nachrichtensendungen des Fernsehens bekamen. Da habe solches, dachte ich, eigentlich nichts zu suchen. Wer sich für Vereinsfussball und Sportler interessiere, der könne doch die Sportsendungen verfolgen…

2006, beim inzwischen etwas in Verruf gekommenen Sommermärchen habe ich dann begriffen, welche große Klammer der Fussball für eine Gesellschaft, die so individualistisch denkt wie wir, sein kann. Und nun steht wieder ein solches Märchen (und Märchen sind, wie jede*r weiß, am Ende auch ganz schön grausam) an: Die Frauenfussball EM in England. Da ist Musik drin…

ran an den Ball! *

Und weil die Mädels immer arm bleiben werden, wenn man sie mit den männlichen Fussball-Heroen vergleicht, sollte man den eigenen Kasten einschalten, wenn sie spielen. Dieses Jahr sind die Besucherzahlen in den Stadien wohl gut, sorgen wir dafür, dass auch die Einschaltquoten gut werden! Denn nur dann steigen die Löhne/Gehälter/Honorare – Sieg oder Niederlage!

Arm, aber sexy

muss kein Schicksal für ewig bleiben, wohlhabend und sexy ist auch schön!

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