Geheimschriften entziffern. Oder alte Briefe entziffern!

Gerade eben hatte ich einen hochinteressanten Artikel in der Hand, der von den Geheimnissen der Nushu-Schrift erzählt. Diese Zeichenschrift dachten sich die chinesischen Bäuerinnen im alten China aus, um sich untereinander zu verständigen. Übersetzt bedeutet

Nushu

Frauenschrift. Die ältesten vorhandenen Nushu-Tagebücher sind ca 300 Jahre alt. Natürlich sind seither viele der Schriftmeiserinnen gestorben, aktuell soll es noch vielleicht sieben geben.

nushu

Festgehalten wurde diese Schrift u.a. in den Sanzhaoscho-Büchern. Das sind Kompendien, die einer Frau am dritten Tag ihrer Ehe von den Schwestern im Geiste überreicht wurden. Darin Segenswünsche, Tipps und freie Blätter, auf denen die frisch Verheiratete ihre Kümmernisse ausbreiten konnte. Da stand dann zum Beispiel: „Mit uns an deiner Seite wirst du nie verzweifeln“. Die Frauen selber nannten ihre Schrift die

Moskito- oder Ameisenschrift,

weil ihre Zeichen aus der Ferne betrachtet wie Insekten aussehen. Während der Kulturrevolution war die Schrift verboten. Zu emanzipatorisch vermutlich: „Alle Frauen der Welt sind Schwestern einer großen Familie“ – heisst es an einer Stelle. Nun aber: 2006 erklärte die Chinesische Regierung die Nushu-Schrift zum nationalen Kulturerbe.

Und bei uns? Gibt es auch Schriften, die nahezu ausgestorben sind. Noch leben Menschen, die zum Beispiel

Sütterlin

beherrschen. Wenn Sie alte Briefe und Tagebücher auf dem Dachboden finden und ein wenig darin herumlesen wollen, dann wird Ihnen diese optisch sehr schöne Schrift begegnen. Sie heißt Sütterlin nach Ludwig Sütterlin, der sie 1911 ausgearbeitet hat. Schwer zu entziffern? Hier gibt es

Hilfe.

Kein Grund also, um sich länger davor zu drücken. Was Oma und Opa oder Urgroßmutter und Urgroßvater zu sagen haben, ist sicher interessant. Womöglich wirft es ein Licht auf alte Familiengeheimnisse…?

>alte Familiengeheimnisse lüften wir auch in unserer Post aus Petersburg. Und was für welche!

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