Was im November so alles los war beim Autorenexpress
Ja, es war wirklich viel los in diesem Monat. Fangen wir mal von hinten an: Der Leseabend im Alten Amtsgericht war ein großes Vergnügen. Volles Haus, nette Menschen, professionelle Organisation, coole Mitstreiter. Danke!
Ach wenn es mich doch gruselte
lautete der Titel. Und es ging um Schauergeschichten… und um tolle Bilder und reizvolle Morgenstern-Gedichte plus Musik – was will man mehr! Ein Bericht wird folgen, sobald die Zeitungen gesichtet sind!
Davor gab es eine unerwartete Kurzreise nach Wien. Diese inspirierte mich dazu, den offenen Brief an
Herrn Hofer
in unserer Reihe Offene Briefe (bisher an den Ikea-Chef und an Melania Trump) aufzunehmen. Wir danken Frau Sonja Schiff für ihre Engagement in Sachen Alten-Abwertungs-Abwehr.
Ja, die Kurzreise nach Wien: Sie wurde unternommen, um eine Wettbewerbsgeschichte gegen neun Mitkonkurrenten zu verteidigen. Was soll man sagen: Es ist mir nicht gelungen, aber ich war ohnehin der Meinung, dass in Österreich ein Österreicher oder eine Österreicherin gewinnen sollte. Und so war es dann auch. Gut gemacht, Kollegen und Kolleginnen! Lyrik war ein Teil des Programms und hat mich tatsächlich wieder angefixt zu dichten: Die
Postcard Poems
nämlich. Die sind ganz wunderbar: Ein schönes neues Angebot des Autorenexpress. Greifen Sie ruhig zu – ein witzigeres Weihnachtsgeschenk werden Sie nicht finden; jedenfalls nicht zu diesem Preis! Pssst! Zuerst wollte ich sie ja Guerilla Poems nennen, aber das fand ich dann nicht so richtig passend. Krieg soll man nicht verniedlichen.
Einer, der richtig gut dichten konnte, war
Leonhard Cohen.
Er hat uns verlassen und das hat mich traurig gemacht. Seither habe ich seine Platten (jaha, ich besitze tatsächlich einen Retro-Plattenspieler) so oft gehört wie seit Jahren nicht.
So richtig schön retro ist auch unser historischer Briefroman, der im November sein Einjähriges feiern durfte! Tusch!
Post aus Petersburg
macht immer noch Spaß – jedes Mal, wenn ich wieder einen Brief eintüte und mit Aufklebern und Stempeln retro-siere, erfreue ich mich daran. Übrigens – die weiteste Entfernung legen unsere 25 Abo-Briefe derzeit nach England zurück.
Die KinderKulturkarawane
war unser Produkt des Monats – wobei man den Begriff Produkt nicht so eng sehen darf. Ich stelle da einfach vor, was wir gesehen, probiert und für gut befunden haben. Die KinderKulturKarawane ist eine soziale Unternehmung, für auch meine Tochter aktiv ist – das hat sie mir natürlich besonders nahe ans Herz gerückt.
Ein Aufreger dieses vergangenen Monats war auch die
Stop Rape Kampagne
Sie hatte zwei Seiten, eine schöne glänzende und eine matte. Worum es ging? Studenten hatten einen kleinen Film in guter Absicht gemacht, heraus kam eine Botschaft, die schlimmer nicht hätte sein können: Vergewaltigen ist geil. Bevor der Streifen in die Kinos Baden-Württembergs kam, hatten schon so viele (unter anderem auch ich hier) dagegen protestiert, dass die Gleichstellungsbeauftragten, die den Film in Auftrag gegeben und bezahlt hatten, die Veröffentlichung nicht mehr wagten. Zu Recht. Aber:
- bedrückend war, dass man hautnah verfolgen konnte, wie wenige Menschen im Internet in der Lage sind, eine Sache schlecht zu reden (sie war schlecht, keine Frage, aber es kann eben auch mal einer guten Sache passieren (?))
- frustrierend war die Erkenntnis, dass es relativ leicht geht, etwas zu verhindern oder zu stoppen. Die gleiche Sache, um etwas zu positiv voranzubringen – das wäre viel schwieriger!
- ein wenig Leid tun einem die Studenten, die jetzt auf bitterem Wege etwas lernen mussten. Sie hatten gewiss viel Elan und Kraft in ihr Projekt investiert, aber eben die Wirkung zu wenig vorab analysiert
- leicht haben es auch die Gleichstellungsbeauftragten nicht – wurden sie doch für ihre gewiss gut gemeinte Entscheidung heftig kritisiert, und das in aller Öffentlichkeit.
So weit, so gut. Natürlich gab es noch vieles andere im Monat November, der dieses Jahr ganz und gar nicht grau daherkam, sondern einen Supermond präsentierte, einen tollen (uns gespendeten) Entzückblick, jeden Montag einen Wochenspruch und einmal auch eine Telefonkonferenz der Autorenexpress-Familie.
Scheuen Sie sich nicht! Machen Sie einfach mal mit… zuvor allerdings muss ein