Das gibt es: 12 fantasievolle Postkarten, die glücklich machen, jedenfalls für den Augenblick.
Die Postcard Poems – das sind fantasievolle Postkarten mit einem stimmungsvollen Foto und einem Literaturzitat auf der Vorderseite und einem personalisierten Gedicht zum jeweiligen Monat auf der Rückseite. Und da steht auch eine Telefonnummer, unter der man sich das jeweilige Gedicht vorlesen lassen kann.
Und dabei ging mir die Frage durch den Kopf, die mir neulich jemand gestellt hat:
Wer hört sich eigentlich den Text an?
Bei unseren Postcard Poems ist es nämlich so, dass man die hübsche bunte Karte nicht nur lesen kann, wenn man sie umdreht, sondern das Gedicht, das dort steht, auch hören kann. Dazu muss man zum Telefonhörer greifen und dann lauschen. Da erklingt nicht nur meine Stimme, sondern auch eine angenehme Männerstimme.
Ja, und die Frage war nun: Wer tut das? Und warum? Beantworten wir die zweite Frage zuerst.
Alle Produkte sind auf eine Wunschkundin zugeschnitten. Diese Wunschkundin kenne ich gut, ja, sogar sehr gut. Sie ist mittlerweile eine, nun ja, alte Frau geworden. Sie liest viel, sie ist rege im Kopf, sie interessiert sich für die Welt. Aber sie geht nicht mehr viel außer Haus. Manchmal fühlt sie sich einsam. Dann ist es schön, wenn eine Nachricht im Postkasten liegt, die einem signalisiert, dass man nicht ganz und gar vergessen worden ist.
Aber immer einmal wieder, so erzählt sie, komme sie sich ganz seltsam vor, weil schon tagelang keiner mehr mit ihr gesprochen habe. Dann wisse sie gar nicht, ob ihre Stimme überhaupt noch funktioniere. Sie räuspere sich dann fortwährend. Wenn man schon niemanden zum Reden habe, so sagt sie, so wäre es doch gut
manchmal eine menschliche Stimme zu hören.
Und zwar nicht nur im Radio. Oder im TV. Sondern direkt. Zu ihr gesprochen – und zu niemand anderem. Und dann greift sie zum Telefonhörer und lauscht. Und fühlt sich hernach bestätigt und gesättigt.
Wunschkunde Nummer Zwei lebt im Ausland. Auch er ist schon älter, möchte aber noch eine Sprache, nämlich Deutsch, lernen. Er hört sich die Sätze an, um sich selbst zu korrigieren. Sein Grund ist also der,
einem „native speaker“ zum eigenen Spracherwerb zu lauschen.
Der dritte Wunschkunde bin ich selbst, eine Frau, die Literatur, Sprache und Papier liebt. Und ich finde, dass Gereimtes des Rhythmik wegen, laut vernommen werden muss. Mein Grund ist also der,
Laute, Reime und Rhythmus übers Ohr wahrzunehmen.
Es gibt sicher noch andere Gründe. Sollten Sie einen haben, bitte melden!
12 fantasievolle Postkarten mit Stimme – ist das nicht ein schönes Angebot?
Und nun zur zweiten Frage: Tun das viele? Nein, das ist nicht der Fall. Ich prüfe das natürlich nicht nach. Aber ich schätze, dass höchstens 10% der Abonnentinnen und Abonnenten dies tun.
Und wo gibts diese Postcards jetzt? Hier natürlich!
Die meisten unserer Illustrationen sind Fotos von Unsplash, worauf wir mit einem (*) hinweisen. Wir danken hier allen Fotograf*innen für die großzügige Überlassung. Bilder, die mit (**) gekennzeichnet sind, stammen aus dem Bundesarchiv von media commons. Bilder mit (***) sind selbst aufgenommene Fotos oder selbst gezeichete Illustrationen. Gemälde großer Meister kommen vom Useum (****). Und die mit 5 Sternen sind mittels KI erzeugt. Danke!
Wir sammeln alle Beiträge, die sich mit Papier befassen, an einer Stelle; dieser Beitrag befasst sich mit Papier.
6 responses