Wir haben uns wieder getroffen – virtuell natürlich. Und uns – und die Männerrunde – mit folgender Frage beschäftigt:
Nessa fragt:
Drehen wir die Zeit zurück: Welchen wichtigen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Selbst geben?
Ich bin Lea, Altruistin, Misanthropin, halb freiberufliche Texterin und Übersetzerin für Leichte Sprache, halb Geschäftsführerin eines gemeinnützigen Vereins, ohne menschlichen Anhang, dafür wunderbar fest verbunden mit dem unglaublichsten Profiplüschtier der Welt, meiner Blindenführhündin Arzu.
Liebe Nessa,
Da muss ich zwei Sätze Kontext vorwegschicken:
Ich wurde aufgrund meiner Behinderung als Jugendliche gemobbt und habe meine gesamte Pubertät als Außenseiterin verbracht. An erstes
Verliebtsein, Parties und Dergleichen habe ich keinerlei positive
Erinnerungen. Meinem jüngeren Selbst würde ich daher raten, dass es die
völlig falsche Konsequenz aus diesem Erleben ist, sich unselektiv und
pauschal an jeden Menschen ranzuschmeißen, der nicht bei 3 auf dem Baum ist, meine eigenen Bedürfnisse zu übergehen und es immer nur den Anderen Recht machen zu wollen, damit sie mich akzeptieren und meine Nähe ertragen.
Entspannt und ohne Druck Vertrauen und Beziehungen aufzubauen
und den Moment zu genießen, ist viel besser, führt zu schöneren
Erfahrungen und weniger Ärger.
liebe Grüße
Lea
Drehen wir die Zeit zurück: Welchen wichtigen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Selbst geben?
Ich bin Anne, Mathematikerin und Lebenskünstlerin aus Passion mit einem Technikfaible und ewiger, grenzenloser Neugierde.
Anne sagt:
Deine Frage finde ich schwer zu beantworten.
Ich glaube, ich hätte mir geraten, Geographie zu studieren, um möglichst viel von dieser Erde kennenzulernen. (Mathematik ist bestimmt auch eine gute Wahl gewesen, aber halt sehr abstrakt.) Mit Geographie wäre ich mehr im Konkreten und Diesseitigen gelandet. Und es hätte meine Neugierde auf diese Welt befriedigt. Bin schon sehr gespannt auf die Antworten der Anderen….
Viele Grüße Anne
Mit 18 Jahren war ich in der Stuttgarter Kunstakademie, seither bin ich das, was man Freischaffende Künstlerin nennt mit Schwerpunktthema „Mensch“. Froh bin ich über Literatur und glücklich, wenn ich ein schönes Buch in Händen halte.
Drehen wir die Zeit zurück: Welchen wichtigen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Selbst geben?
Meinem jüngeren Selbst würde ich raten, noch entschiedener den Weg zu gehen, für den ich mich entschieden hatte.
Nichts sollte ich dem Zufall oder anderen Leuten überlassen, soweit das möglich ist – und da wäre allerlei möglich gewesen.
Doch wäre ich dann heute da, wo ich bin? Wenn nicht, wäre das bedauerlich.
Umwege gehören zum Leben dazu.
Barbara sagt:
Ich heiße Barbara und bin nach der Juristerei auf die Kunst gekommen. Eine Kunst, die zum Nachdenken und Loslassen anregen soll und die ich mit Leidenschaft betreibe.
Drehen wir die Zeit zurück: Welchen wichtigen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Selbst geben?
Liebe Nessa! Ein wenig würde ich ja gerne die Zeit zurückdrehen! Rein faktisch natürlich, nicht nur in Gedanken. Geht natürlich nicht! Trotz Allem; welchen wichtigen Ratschlag würde ich meinem jüngeren Selbst geben? Ich kann mich auch fragen: Welchen wichtigen Ratschlag habe ich meinem jüngeren Selbst nicht gegeben? Ja, ich muss nicht anderen gefallen, sei es durch Aussehen oder Klugheit.Ich suche mir die Menschen aus, die mir gefallen! Das Schönste ist, dass ich dies im Lauf meines Lebens gelernt habe. Liebe Grüße
Barbara
Ich bin Eva und habe einst Jura studiert und schreibe heute für Brot und die Kunst. Damit verhelfe ich Anwaltskanzleien zu erfolgreichem Marketing und meinen Blog- und Buchleserinnen hoffentlich zu dem einen oder andern Aha-Erlebnis.
Eva ist zur Zeit auf einer Wanderung und kann deshalb nicht antworten. Gute Erholung, Eva, schöne Erlebnisse und Gespräche!
Mich kennen Sie natürlich. Ich bin Nessa Altura, die Betreiberin dieses Blogs. Und ich bin diejenige, die hier die Fragen stellt.
Drehen wir die Zeit zurück: Welchen wichtigen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Selbst geben?
Ihr Lieben,
was ich im Leben zu spät begriffen habe, war der Inhalt des großartigen Satzes:
Wer nicht rausgeht, kommt nicht rein.
Soll bedeuten: Wer sich mit deinen Plänen, Vorhaben, Zielen nicht aus dem eigenen Stübchen wagt, vergibt viel Zeit, die er oder sie später nicht nachholen kann. Also: mutiger sein, sich und sein Werk zeigen! Einfach das Scheitern wagen!
Resonanz ist doch das, was wir Menschen uns wünschen. Und die bekommt man nur, wenn man sich auch aus der eigenen Höhle wagt. Es wurde ja schon mehrmals weiter oben gesagt: Nicht so viel über die Meinung der anderen nachdenken, sondern einfach sich (und sein Werk!) zeigen. Dann erfährt man schon, was Sache ist.
Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten, ihr Lieben!
Nessa
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