Freitags im Autorenexpress: das vermaledeite „Littering“

Immer wieder Freitags machen wir uns Gedanken zum Klima. Wir wissen schon, dass Worte nichts ändern, aber wir meinen, dass wir uns und alle anderen – auch die Politik! – immer wieder daran erinnern müssen, dass wir viele unserer eingeschliffenen Angewohnheiten überprüfen sollten. Auf Klimaschädlichkeit, auf Artenschutz, ja, auf Sinnhaftigkeit. Unser Planet ist zu kostbar, um ihn unbeachtet zu lassen.

Das vermaledeite „Littering“ in unseren Städten ist wirklich ärgerlich. Ich gehe jeden Tag so ca 50 Minuten schnell spazieren – entweder im Wald oder in städtischem Ambiente. Der Müll, der – dort in der Stadt, nicht im Wald – überall hingeworfen wird und dann wochenlang dort liegt, ist wirklich deprimierend. Oft genug ist der nächste Mülleimer nicht einmal weit entfernt, nicht einmal übervoll… und dennoch: Man schmeisst die Essensverpackung, die Getränkedose, die Tempotaschentücher, die Bierflaschen einfach hin. Gerade dort, wo man steht, lässt man sie fallen und geht weiter.

Warum ist das so?

Richtig erklären kann man sich das nicht. Was eine Wissenschaftlerin dazu sagt, kann man in diesem kleinen, sehenswerten

Film

hören. Und sehen.

Was also tun?

Man muss auf das Problem aufmerksam machen. Es ins Bewusstsein rücken. Man muss an die Verantwortung appellieren, die jeder und jede für ihre unmittelbare Umgebung trägt. Warum nicht die Grundfläche einer Stadt rastern und jedem, der möchte, ein Quadrat zur Aufsicht und Entmüllung (zusätzlich zur städtischen Müllabfuhr natürlich, nicht etwa anstatt) übetragen? Und das natürlich anständig ausrüsten und belohnen. Und als letztes Mittel: Sanktionen, und zwar harsche. Nun wird sicher niemand eine Müllpolizei wollen, aber einen gern besuchten Ort, der vermüllt hinterlassen wurde, dem Zugang der Allgemeinheit zu entziehen – ginge das nicht?

Aus meiner eigenen Beobachtung kann ich sagen: Ich habe neulich zwei Männer mit großen Mülltüten gesehen, die mit Zangen entmüllt haben. Privatleute. Das hat mich beeindruckt. Ich werfe Müll sowieso nicht einfach in die Landschaft, aber angesichts dieser tapferen Alltagshelden wäre es mir doch noch schwerer gefallen.

Zweites Beispiel: Ich gehe häufig an einer Parkplatzsituation vorbei, in der bei gutem Wetter Menschen auf Klappstühlen sitzen, reden, rauchen und essen. Das gefällt mir. Komme ich anderntags vorbei, ist alles voller Müll. Wenn dieser beliebte Treffpunkt am nächsten schönen Tag einfach nicht befahrbar wäre, käme vielleicht mancher ans Nachdenken.

leere Flachen sind Müll
das wieder mitzunehmen, ist das wirklich zu mühsam? (*)

Sie wollen frühere Freitagsbeiträge zum Klimaschutz nachlesen? Bittesehr, hier entlang.

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