Fridays for Future: Klamotten

Immer mal wieder Freitags wollen wir uns hier Gedanken zum Thema machen. Der Klimawandel – was bedeutet er für uns in Deutschland? Was können wir tun, um die Folgen zu mildern? Oder das 1,5 °C Ziel zu erreichen? (Das haben wir womöglich schon.) Oder doch eher das 2 °C Ziel. Oder das 2,5°C Ziel?

Wer hierzu Vorschläge hat, kann sich gerne melden. Wir nehmen alles, was uns sinnvoll erscheint , auf – und sei es eine ganz bescheidene Idee. Alles, was in die richtige Richtung weist, soll uns willkommen sein. Es soll eine Gedankensammlung werden, kein fertiger Handlungskatalog.

Fridays for Future: Klamotten

Jetzt ist ein neues Label vorgestellt worden, darüber wird noch zu berichten sein. Es gibt daneben aber bereits etliche andere… wer hat immer Lust, das alles im Hinterkopf zu behalten, wenn man eigentlich nur ein bisschen Gute-Laune-Bummeln im Sinn hat? Hier mal was anprobieren, dort nach einem Sale schauen? Man gönnt sich ja sonst nix, oder? Natürlich ist es wichtig, dass Klamotten fair hergestellt werden – keine Kinderarbeit, keine Frauenqual. Solche Bilder wie damals aus Bangladesh und Indien, das ertragen wir nicht, dagegen haben wir auch Petitionen unterschrieben, Betroffenheit gezeigt und am häuslichen Esstisch Verwünschungen ausgesprochen. Und es soll, so heißt es jedenfalls, sich auch etwas verbessert haben in der dortigen Textilindustrie.

Frau, die Hände voller Tüten - snobby
Haben wollen ist toll, aber ist Haben dann wirklich auch so schön?

Aber ob nun die verwendete Baumwolle auch bio ist? Naturgedüngt und ungespritzt gewachsen ist? Ob das Kunstseidenfutter aus abbaubaren Öl- und/oder Chemiebestandteilen hergestellt wurde? Ob das Garn umweltfreundlich ist? Und vor allem mit natürlichen Farben gefärbt? Ob die Kaschmirziege Sojafutter bekam? Und/oder Antibiotika? Ja, wer soll denn das alles kontrollieren…? Da wächst es uns dann über den Kopf und wir fragen uns, wie die Label-Zuteiler das eigentlich alles schaffen. Kann man diesen denn überhaupt trauen? Kurz streift einen der Gedanke an das TÜV geprüfte Silikon, das so vielen Frauen verbrecherischerweise implantiert wurde…

Fridays for Future: keine Billigware

Zeichnung vom teufel mit heraushängender Zunge - skurril
Der Teufel, gezeichnet von Hall Powell, danke!

Verstanden haben wir inzwischen, dass allzu billige Textilien nicht nachhaltig und/oder umweltunschädlich und/oder menschenunschädlich hergestellt werden können.  T-Shirts für 3,50 oder Oberhemden für 4 € kaufen wir nicht mehr. Das ist gut so, egal, wie sehr uns die non-food-Bereiche der Discounter oder die Textil-Billigshops auch locken wollen. Da braucht man sich keine Entscheidung abzuverlangen, da muss man nichts abwägen – da geht es nur noch darum, dem Teufel zu widerstehen.

Fridays for Future: Klamotten – zu viel davon!

Die Produktion von Klamotten hat sich seit der Jahrtausendwende verdoppelt. Im Durchschnitt, so hat die Süddeutsche Zeitung herausgefunden, kauft jeder in Deutschland 60 Kleidungsstücke im Jahr. Das sind, wenn man es genauer betrachtet, 5 Teile im Monat, also jede Woche eines und am Ende des Monats noch eines dazu (oder vielleicht eher am Monatsanfang?): Januar: Handschuhe, Anorak, Schlafanzug, Pulli und dann noch einen Schal dazu. Februar: Cardigan, Hose, Strumpfhose, Bluse und dann noch einen Kamelhaarmantel dazu. Echt jetzt?

Wäre es in einem ersten Schritt nicht möglich, dass man diese erschreckende Zahl einfach einmal verkleinert? Nur drei Teile pro Monat? Ab Oktober? Wäre das denkbar?

Und ab Weihnachten, wo nochmal in die Vollen gegriffen werden darf, dann nur noch 2 Teile im Monat?

US Amerikanischer Postkasten im Schnee - romantisch
Nach dem Fest ist der Kaufrausch vorbei und der Schrank zu voll

Fridays for Future: Rein & Raus

Vielleicht hilft es, wenn man die rein-raus-Regel befolgt, die da besagt, für ein neues Teil im Schrank muss ein altes der gleichen Art heraus? Das ist gar nicht so einfach, ich halte es schon länger so, kämpfe aber manchmal mit den Tränen… die schönen Schals! Die feinen Blusen! Das ist ja Sünde…

Wäre es tatsächlich, denn meistens sind die die schönen, aber ungeliebten Teile auch die ungetragenen, fast neuen. Also keinesfalls für die Altkleidersammlug, sondern eher für den Seconhandshop, für den Oxfam Laden oder die Diakonie-Boutique. Oder mit der Freundin tauschen. Oder fotografieren und in Internet Shops oder Tauschbörsen stellen. Ja, macht alles Mühe, natürlich, aber wenn man weniger einkauft, spart man Zeit und in genau dieser Zeit könnte man ja dann…

Alles klar?

Was die Süddeutsche übrigens noch empfiehlt: keine Jeans, die stone-washed sind. Keine Jeans mit Lycrafäden, denn solches Gewebe kann man nach Gebrauch nicht mehr für die Wiederverarbeitung in seine einzelnen Bestandteile trennen.

Mücke auf blauem Jeansstoff : wissenschaftlich
Mögen Mücken eigentlich Lycra?

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