Wie lautet die Playlist deines Lebens? Wir fragen unsere Frauenrunde

Nicht nur unter Corona haben wir erkannt, wie wichtig persönliche Unterhaltungen zu einzelnen Themen sind. Weil es aber physisch nicht immer geht, müssen wir uns online unterhalten, so zum Beispiel per eMail.

Wir wollen ab jetzt ab und an kurze Statements veröffentlichen, die uns unsere Leserinnen und Leser spenden. Wir fragen, sie antworten spontan. (Nicht unähnlich der Runde, die uns schon zum Thema Sinnlich sein oder werden ihre Ansichten spenden (zu finden unter den Frivolini).) Es geht nicht um Tiefschürfendes, sondern um ein paar Sätze, die uns verraten, wie jemand über eine gewisse Sache denkt.


Wir haben uns wieder getroffen – virtuell natürlich. Und uns – und die Männerrunde – mit folgender Frage beschäftigt:

Wie lautet die Playlist deines Lebens?

Barbara sagt:

Ich heiße Barbara und bin nach der Juristerei auf die Kunst gekommen. Eine Kunst, die zum Nachdenken und Loslassen anregen soll und die ich mit Leidenschaft betreibe.

Die Playlist des Lebens?

Wunderbar, dass beim Nachdenken darüber nur gute Erinnerungen aufploppen! 

Donovan -Young Girl Blues – und Bob Dylan, da war ich 17 Jahre und feierte drei Tage Party mit Freunden meines älteren Bruders, mit vielen Gesprächen, gutem Essen, ein bißchen Verliebtsein und engem Tanz. “ Make you feel my Love“…

Auch heute bin ich hingerissen von dieser Musik und bin ganz dabei.

In der stressigen Zeit, als meine Kinder klein waren und ich mal bei Freunden eine Auszeit nehmen konnte,war für mich Barbra Streisand in all ihren Liedern so nahe an meinen Sehnsüchten und Hoffnungen.

Und in der Zeit,als ich dem Alltag entfliehen wollte und politisch sehr aktiv war, war für mich Erros Ramazotti, nicht mit einem Titel, sondern mit all seinen Liedern befeuernd.

Und beim weiteren Sinieren über die Playlist meines Lebens fallen mir so viele Musiker und Musikergruppen ein, die mich in Höhen und Tiefen meines Lebens begleitet haben. Auch klassische Musiker wie Johann Sebastian Bach und Rimsky Korsakow gehören und gehörten dazu.

Jetzt höre ich eine CD von Pink Fl0yd -„The Endless River“- wunderbar!

Liebe Grüße

Barbara



Wie lautet die Playlist deines Lebens?

Mit 18 Jahren war ich in der Stuttgarter Kunstakademie, seither bin ich das, was man Freischaffende Künstlerin nennt mit Schwerpunktthema „Mensch“. Froh bin ich über Literatur und glücklich, wenn ich ein schönes Buch in Händen halte.

Das ist ein weites Feld, sobald man begonnen hat, sich an wichtige Musikstücke zu erinnern, werden es immer mehr…

Beginne ich in der frühen Kindheit: Play Bach von Jacques Loussier.
Sonntagmorgens fluten diese Klänge durch die elterlich Wohnung.
Auch schon seit Kindertagen: Georges Bizet, Perlenfischer, das Duett von Nadir und Zurga, 1. Akt, 4. Szene

In der Jugend bekommt Musik nochmal eine neue Bedeutung und es wird schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Nenne ich also Joan Baez. Und zwar mit ihrem spanischen Album und dem Titel Guantanamera.

Später gewinnt  griechische Musik immer mehr an Bedeutung, zunächst Tänze, später griechische Chansons. Dennoch nenne ich ein Lied von Mikis Theodorakis, das von Milva auf deutsch gesungen wurde: Zusammenleben.

Hier am Ort wurde Händels Saul szenisch aufgeführt und wir waren als zuschauende Gäste bei den Proben dabei. Das brachte mich auf die Idee, einen Zyklus zu zeichnen. Und so kam es ein Jahr später zu einer weiteren Aufführung, aber statt der gespielten Szenen wurden meine Bilder projiziert.
Zum ersten Mal erlebte ich live eine Countertenor (und hab sie seitdem „gesammelt“)
Meine Lieblingsarie bei Saul – Solo David: O fatal Day, 3. Akt

jetzt noch einen Liedzyklus von Franz Schubert: Winterreise
Und zwar in allen möglichen Fassungen. Mit die spannendste ist von Hans Zender und dem Ensemble Modern. Beeindruckend war auch das Theaterstück, das überwiegend im Schnee gespielt wurde, das Publikum wanderte von Station zu Station.

6 Stücke  statt 5 – alle nichtgenannten mögen mir verzeihen…

Klingende Grüße,
Ines


Wie lautet die Playlist deines Lebens?

Ich bin Lea, Altruistin, Misanthropin, halb freiberufliche Texterin und Übersetzerin für Leichte Sprache, halb Geschäftsführerin eines gemeinnützigen Vereins, ohne menschlichen Anhang, dafür wunderbar fest verbunden mit dem unglaublichsten Profiplüschtier der Welt, meiner Blindenführhündin Arzu.

Liebe Nessa,

ohje, wieder so eine Frage, zu der mir eigentlich nichts einfällt. Ich
habe irgendwie gar keine mit positiven Ereignissen verknüpfte Musik. Es
gibt Musik, die ich sehr mag, aber das ist i.d.R. ereignisunabhängig.
Und es gibt Musik, die ich regelrecht hasse und die zu unverzüglichem
Radio ausschalten oder Raum verlassen führt. Dafür fallen mir als
konkrete Beispiele jetzt Bon Jovi, Robbie Williams, Brian Adams, Meat
Loaf und so Stadionrock im Allgemeinen ein. Das erzeugt bei mir
unmittelbare Fluchtreflexe. Manche dieser Fluchtreflexsachen sind auch
mit negativen Erinnerungen wie Ausgrenzungserfahrungen auf Parties
verknüpft. Mariah Carrey und Toni Braxton sind da ganz schlimm, deshalb
habe ich sie bestimmt auch falsch geschrieben und weigere mich, die
Schreibweise der Namen nachzuschlagen. Ich mag Radiohead, Mogwai und so
manchen abseitigen Progrock, aber auch ganz andere Dinge, je nach Lust
und Laune, aber irgendwas speziell mit (positiven) Erinnerungen oder
Emotionen Verknüpftes habe ich einfach nicht im Angebot – sorry 🙂

liebe Grüße, Lea


Wie lautet die Playlist deines Lebens?

Mich kennen Sie natürlich. Ich bin Nessa Altura, die Betreiberin dieses Blogs. Und ich bin diejenige, die hier die Fragen stellt.

Ich bin keine besonders leidenschaftliche Musikkonsumentin, aber wenn ich so darüber nachdenke, fallen mir doch Titel ein, die – Überraschung! – manches gemeisam haben.

Als junges Mädchen schwärmte ich für Adamo, besonders seiner Walzer und der französichen Sprache wegen. In der Zeit, in der ich viel auf Reisen (auch als Reiseartikelschreiberin für eine Autozeitschrift) war, auch als Backpackerin, liebte ich den Song „Me and Bobby McGee“ – wie so viele andere. Von Kris Kristofferson, dem silver-tongued devil. Und ein bisschen Bob Dylan. Und natürlich ganz viel Elvis. Wenn ich in romantische Stimmung geraten wollte. musste es Leonard Cohen sein, der mich bis heute begeistert. Und vor Lesungen durfte Belafonte ran, der sonoren Tonlage wegen. Als ich an Krebs erkrankte, schenkte mir jemand Johnny Cashs „I won’t back down“, was mich immer noch erreicht, genauso wie viele seiner anderen Songs.

Was haben sie gemeinsam? Na, die eher langsamen, poetischen Texte und die so ganz besonderen männlichen Stimmen mit ihren jeweils unterschiedlichen Timbres.

Daneben liebe ich die großen Diseusen und Sängerinnen, allen voran Marlene Dietrich, aber auch Edith Piaf, die Knef, Dalida, Melina Mercouri.

Und zum Abendessen muss es Mozrat sein, Pavarotti nur, wenn es Spaghetti gibt.


Ihr Lieben, vielen Dank für eure Antworten.

PS.: Sie möchten auch gefragt werden? Bitte melden – einen Platz hätten wir noch frei!

Sie mögen unsere Runde? Dann folgen Sie ihr! Alle bisherigen Beiträge unserer Runde können Sie auf einer Seite nachlesen. Und wie wärs, wenn Sie mitmachten?

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