Unsere Frauenrunde kennen Sie ja. Sie soll Sie unterhalten; und zwar mit Ansichten zu Themen, die vielleicht auch Sie gerade beschäftigen.
Nicht nur unter Corona haben wir erkannt, wie wichtig persönliche Unterhaltungen zu einzelnen Themen sind. Weil es aber physisch nicht immer geht, müssen wir uns online unterhalten, so zum Beispiel per eMail.
Wir wollen ab jetzt ab und an kurze Statements veröffentlichen, die uns unsere Leserinnen und Leser spenden. Wir fragen, sie antworten spontan. (Nicht unähnlich der Runde, die uns schon zum Thema Sinnlich sein oder werden ihre Ansichten spenden (zu finden unter den Frivolini).) Es geht nicht um Tiefschürfendes, sondern um ein paar Sätze, die uns verraten, wie jemand über eine gewisse Sache denkt.
Jetzt haben wir auch eine Männerrunde eingerichtet, die wir hier bereits vorgestellt haben.
Nessa fragt:
Wenn du einen bestimmten Geruch benennen müsstest, der dich jedes Mal nostalgisch werden lässt, welcher wäre es?
Hier ist Richie aus Stuttgart:
Mehr als 15 Jahre bin ich aus dem Berufsleben. Seitdem ist das Fotografieren meine wichtigste Beschäftigung geworden. Die Hauptthemen sind der Mensch, Landschaften und was sonst die Natur so bietet. Meine heutige Art zu fotografieren wurde sehr stark durch die vielen Kontakte mit Künstlern in den letzten 20 Jahren geprägt.
Es gibt ein Parfum Geruch, den ich nicht mehr vergessen kann. Wann und wo ich ihn das erste Mal gerochen habe, das weiß ich nicht. Wenn ich ihn rieche, überkommt mich ein angenehmes Gefühl.
Lg Richie
Hier ist Rolf aus Böblingen:
Wenn du einen bestimmten Geruch benennen müsstest, der dich jedes Mal nostalgisch werden lässt, welcher wäre es?
Hier ist Dieter aus Böblingen und Frankreich:
Ich bin Dieter, lebe im Ruhestand in Böblingen und in den Sommermonaten in Frankreich. Bin handfester Praktiker, aber zur Zeit im Krankenstand.
Wenn du einen bestimmten Geruch benennen müsstest, der dich jedes Mal nostalgisch werden lässt, welcher wäre es?
Der Geruch nach frischem Heu, man erlebt es nicht mehr so oft. Doch wenn das mal der Fall ist, erinnert er mich an meine Jugend. Er war damals immer mit Arbeit verbunden, doch ich machte gerne mit.
- hinter der Oma in Reih und Glied das Heu auf der Wiese wenden,
- dann auf grosse Haufen schieben,
- dann aufladen auf die Pferdefuhrwerke. Das war oft mit Dramatik verbunden, wenn ein Gewitter am Himmel stand und alles schnell gehen musste,
- dann die tolle Fahrt auf der hohen Fuhre nach Hause und dass Verstauen des Heus auf dem Heuboden.
Wir Kinder waren immer mitten drin, es roch so gut. Wir wurden gebraucht. Im Winter mussten wir oft im Heu nach versteckten Hühnereiern suchen. Das machte ich sehr gerne, es war abenteuerlich. Auf jeden Fall toller als im Spätherbst Kartoffeln ernten – es war oft schon sehr kalt im Harz- oder gar Hausaufgaben machen. - Doch einmal im Jahr erlebe ich ihn noch, den Geruch von Heu. Nämlich in der Provence, wenn der Serge kommt mit seiner Maschine und die grossen Wiesen mäht und nicht viel später das Heu wendet und auflädt. Doch so wie im Harz in der Jugend, so riecht es nicht!
Hier ist Roman aus Singapur:
Ich bin Roman, frischgebackener Vater, Produktmanager in Software und interessiert an allem Digitalem. Zur Zeit im fernen Singapur ansässig.
Wenn du einen bestimmten Geruch benennen müsstest, der dich jedes Mal nostalgisch werden lässt, welcher wäre es?
Ente mit Rotkraut. Mein Vater ist ein guter Koch und das eines seiner Lieblingsgerichte für einen Sonntagabend. Den Geruch von Fleisch und Fett aus dem Ofen und den süßliche Duft des Rotkrauts, das im Topf vor sich hin köchelt, kann man im ganzen Haus wahrnehmen. Sie lassen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen und wecken Vorfreude auf einen gemütlichen Abend mit Familie, klassischer Musik, anregenden Unterhaltungen und gutem Essen. Es wird mal wieder Zeit!
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Thanks you, regards, Roman Vogelgsang
Hier ist Michael aus Berlin und Zürich:
Ich bin Michael, promovierter Chemiker, aber schon seit über 20 Jahren in Zulassungsabteilungen verschiedener Pharma-Firmen. Als (ehemaliger) Forscher, bin ich immer noch extrem neugierig und lerne gerne jeden Tag etwas Neues dazu.
Wenn du einen bestimmten Geruch benennen müsstest, der dich jedes Mal nostalgisch werden lässt, welcher wäre es?
Es ist der Geruch von frisch gepellten Mandarinen. DAS ist Weihnachten! Und ruft alle schönen Erinnerungen an die Weihnachtszeit in meiner Kindheit auf. Den obligatorischen Stress an Heiligabend blendet das zum Glück auch komplett aus.
LG,
Michael
Ich bin Norbert, Volkswirt, Wanderer zwischen den Welten, von Politik, Verwaltung bis Wirtschaft, und Asien, Afrika bis Schwarzwald.
Wenn du einen bestimmten Geruch benennen müsstest, der dich jedes Mal nostalgisch werden lässt, welcher wäre es?
Süß, säuerlich, leicht erdig-modrig auf kalter Herbstluft: Der Geruch von gepressten Äpfeln und frischem Apfelsaft. Im Herbst ist bei uns Tradition die selbst geernteten Äpfel in der „Moschte“ in einen Bottich zu schütten, wo sie anschließend gepresst werden. Die Maische wird vom Saft getrennt, und dieser aufgekocht und als eigene Apfelsaftkanister verpackt und mit nach Hause genommen.
Wir haben es mit dem Opa gemacht, der nicht mehr lebt, und mit den kleinen Kindern, die heute groß sind, und es sind ganzheitliche Lebenserinnerungen, von der mühsamen Ernte per Hand bis zum Apfelsaft im Glas oder im Sauerkraut.
Liebe Grüße
Norbert
Vielen Dank, ihr Lieben!
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