Unsere Frauenrunde kennen Sie ja. Sie soll Sie unterhalten; und zwar mit Ansichten zu Themen, die vielleicht auch Sie gerade beschäftigen.
Nicht nur unter Corona haben wir erkannt, wie wichtig persönliche Unterhaltungen zu einzelnen Themen sind. Weil es aber physisch nicht immer geht, müssen wir uns online unterhalten, so zum Beispiel per eMail.
Wir wollen ab jetzt ab und an kurze Statements veröffentlichen, die uns unsere Leserinnen und Leser spenden. Wir fragen, sie antworten spontan. (Nicht unähnlich der Runde, die uns schon zum Thema Sinnlich sein oder werden ihre Ansichten spenden (zu finden unter den Frivolini).) Es geht nicht um Tiefschürfendes, sondern um ein paar Sätze, die uns verraten, wie jemand über eine gewisse Sache denkt.
Jetzt haben wir auch eine Männerrunde eingerichtet, die wir hier bereits vorgestellt haben.
Nessa fragt:
Was empfindest Du heute anders als noch vor 20/30 Jahren?
Hier ist Michael aus Berlin und Zürich:
Ich bin Michael, promovierter Chemiker, aber schon seit über 20 Jahren in Zulassungsabteilungen verschiedener Pharma-Firmen. Als (ehemaliger) Forscher, bin ich immer noch extrem neugierig und lerne gerne jeden Tag etwas Neues dazu.
Ich fürchte, ich habe noch gar nicht geantwortet.
Beruflich gesehen, stelle ich fest, dass ich mehr und mehr ungeduldig und weniger tolerant bin. Zum einen, weil ich feststelle, dass ich irgendwie alles schon mal gesehen habe, was man mir als innovativ „verkaufen“ will. Zum anderen komme ich immer weniger gut mit Inkompetenz klar. Privat bemerke ich, dass ich mich häufig über kleine Dinge freuen kann. Und über grosse, wie meine Enkeltöchter. Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass ich dieses Leben leben kann. War mir so vor 20-30 Jahren nicht so bewusst.
LG
Michael
Was empfindest Du heute anders als noch vor 20/30 Jahren?
Hier ist Richie aus Stuttgart:
Mehr als 15 Jahre bin ich aus dem Berufsleben. Seitdem ist das Fotografieren meine wichtigste Beschäftigung geworden. Die Hauptthemen sind der Mensch, Landschaften und was sonst die Natur so bietet. Meine heutige Art zu fotografieren wurde sehr stark durch die vielen Kontakte mit Künstlern in den letzten 20 Jahren geprägt.
Ich bin diese Woche nicht dabei.
Lg Richie
Hier ist Rolf aus Böblingen:
Was empfindest Du heute anders als noch vor 20/30 Jahren?
Was empfindest Du heute anders als noch vor 20/30 Jahren?
Hier ist Dieter aus Böblingen und Frankreich:
Ich bin Dieter, lebe im Ruhestand in Böblingen und in den Sommermonaten in Frankreich. Bin handfester Praktiker, aber zur Zeit im Krankenstand.
Sorry, aber ich habe Verständnisprobleme mit deiner Fragestellung. Ich empfinde heute nicht anders als noch vor 20 bis 30 Jahren.
Dann habe ich heute mal meinen Terminkalender angeschaut und festgestellt: Es waren genau die Jahre meiner Frühpensionierung. Sie war richtig und letztlich auch unvermeidlich. Ich hatte alle meine privaten Pläne auf ein Arbeitsende mit 58 ausgerichtet – und es wurden 57 1/2 Jahre. Na und? Sicher gab es den einen oder anderen Fehler. Aber nichts, was ich heute anders machen würde. Also keine Katastrophe. Ich bin froh darüber und damit zufrieden, dass ich ab 57,5 machen konnte, was ich wollte und es tatsächlich auch noch konnte.
Es wird alles etwas langsamer und schwieriger. Damit müssen wir leben.
Herzliche Grüße
Dieter
Hier ist Roman aus Singapur:
Ich bin Roman, frischgebackener Vater, Produktmanager in Software und interessiert an allem Digitalem. Zur Zeit im fernen Singapur ansässig.
Was empfindest Du heute anders als noch vor 20/30 Jahren?
Mein Empfinden gegenüber der allgemeinen Freiheit und Leichtigkeit des Reisens hat sich stark geändert. Gerade wenn man wie ich im Ausland lebt, ist man da ja empfindlich. Früher habe ich den internationalen Flugverkehr als gegeben betrachtet. Und gerade mit einem deutschen Pass war die Einreise in der Regel unschwierig.
Jetzt haben wir Jahre der Pandemie hinter uns, in denen teilweise innerhalb von Stunden Flüge gestrichen, Einreisen verboten wurden. Manche Familien waren jahrelang getrennt. Heute lese ich von russischen Touristen in Thailand, die nicht mehr nach Hause kommen. Dazu kommen Umweltphänomene. Wer erinnert sich an den Eyjafjallajökull?
Aber auch die Bürokratie nimmt wieder zu. Zur Einreise werden jetzt Test- und Impfzertifikate verlangt. Man kann davon ausgehen, dass auch nach der Pandemie mehr Gesundheits- und Reisedaten abgefragt werden. Außerdem Sicherheitschecks: Zur Einreise in die USA muss man sich schon seit Jahren per ESTA Formular kostenpflichtig registrieren. Südkorea hat dieses Jahre K-ETA eingeführt und die EU will in diesem Jahr mit ETIAS gleichziehen. Der Rest der Welt wird folgen.
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Thanks you, regards, Roman
Was empfindest Du heute anders als noch vor 20/30 Jahren?
Ich bin Norbert, Volkswirt, Wanderer zwischen den Welten, von Politik, Verwaltung bis Wirtschaft, und Asien, Afrika bis Schwarzwald.
Die Unsicherheiten, aber auch die Möglichkeiten haben zugenommen. Vor 30 Jahren, also ca. 1990, gab es kein Internet in der breiten Anwendung, keinen Euro, es gab z.B. Grenzkontrollen und die DDR, Verwaltungsinformationen nur mit Termin. Viele Märkte waren geschlossen, Vorgänge kompliziert. Heute erscheint vieles offener, flexibler, schneller und schnelllebiger. Damit nehmen sowohl Unsicherheiten als auch die Chancen zu.
Beste Grüße
Norbert
Vielen Dank, ihr Lieben! Schon spannned, aus welch unterschiedlichen Richtungen die Frage beantwortet wurde…
Sie mögen unsere Runde? Dann folgen Sie ihr! Alle bisherigen Beiträge unserer Runde können Sie auf einer Seite nachlesen. Und wie wärs, wenn Sie mitmachten?
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