Krise, Gefahr und Chance – wie seht ihr das? Wir fragen unsere Männer-Runde

Unsere Frauenrunde kennen Sie ja. Sie soll Sie unterhalten; und zwar mit Ansichten zu Themen, die vielleicht auch Sie gerade beschäftigen.

Nicht nur unter Corona haben wir erkannt, wie wichtig persönliche Unterhaltungen zu einzelnen Themen sind. Weil es aber physisch nicht immer geht, müssen wir uns online unterhalten, so zum Beispiel per eMail.

Wir wollen ab jetzt ab und an kurze Statements veröffentlichen, die uns unsere Leserinnen und Leser spenden. Wir fragen, sie antworten spontan. (Nicht unähnlich der Runde, die uns schon zum Thema Sinnlich sein oder werden ihre Ansichten spenden (zu finden unter den Frivolini).) Es geht nicht um Tiefschürfendes, sondern um ein paar Sätze, die uns verraten, wie jemand über eine gewisse Sache denkt.

Jetzt haben wir auch eine Männerrunde eingerichtet, die wir hier bereits vorgestellt haben.

Nessa fragt:

Guten Morgen, ihr Lieben, das ist die Dezemberfrage:

Wenn du an die derzeit so oft im Mund geführte Behauptung denkst, dass in den chinesischen Schriftzeichen sich das Wort KRISE aus den Zeichen für GEFAHR und CHANCE zusammensetzt, findest du dann für dich persönlich Wahrheit darin? Und wenn ja, könntest du ein Beispiel dafür geben?
Ich danke euch schon mal,habt einen schönen 3. und 4. Advent

Nessa

Hier ist Norbert aus Sindelfingen:

Ich bin Norbert, Volkswirt, Wanderer zwischen den Welten, von Politik, Verwaltung bis Wirtschaft, und Asien, Afrika bis Schwarzwald.

Krise, Gefahr und Chance – wie seht ihr das?

Für mich sind Gefahr und Chance gute Beschreibungen, was Krisen ausmachen. Allerdings, so die Erfahrungen, mit einem bedeutenden Unterschied: Zwischen beiden Ausprägungen gibt es einen zeitlichen Unterschied. Einen bitteren time-lag. Die Gefahr kommt zuerst, gepaart mit Unsicherheit, Enttäuschung, vielleicht Trauer und Ärger. Dann muss man nachdenken, sprechen, analysieren und nach vorn schauen, wo Lösungen, Neues, Anderes kommen können. Das Durchschreiten des Tals der Tränen kostet Kraft. Ich habe mal einen Traumjob verloren, überraschend, aus meiner Sicht unverschuldet. Heute bin ich froh, die neuen Chancen, die sich damals ergeben hatten, genutzt zu haben. Mitten in der Krise ging es mir aber erst mal schlecht.

Und hier ist Rolf aus Böblingen:

Krise, Gefahr und Chance – wie seht ihr das?

Ich finde, diese Verbindung macht durchaus Sinn -sowohl was die GEFAHR als auch die CHANCE angeht. Gibt es Menschen, die anderer Meinung sind?

Ich persönlich kann mich nur an eine Lebenskrise (Ehekrise) erinnern, die ich durch Flucht nach vorne (Scheidung) als Chance gesehen und gelöst habe.

Das war 1976.

Die großen KRISEN (Klima-, Finanz-, Pandemie-, etc. etc.) muss der Staat bzw. die Politik versuchen zu lösen. Über die CHANCEN, dass das gelingt, kann man täglich Kommentare in Presse und Internet lesen.  Es gibt also

Bestrebungen, die Chancen auszuloten, die wir zur Krisenbewältigung haben.

Aber auch hier kann jeder Einzelne daraus evtl. seine persönlichen Chancen abschätzen, ob er nach der Krise besser oder schlechter da stehen wird. Und wer eine CHANCE wittert, seine persönliche Situation zu verbessern, wird – nach Abwägung aller Für und Wider – es vielleicht auch versuchen.

Hier ist Michael aus Berlin und Zürich:

Ich bin Michael, promovierter Chemiker, aber schon seit über 20 Jahren in Zulassungsabteilungen verschiedener Pharma-Firmen. Als (ehemaliger) Forscher, bin ich immer noch extrem neugierig und lerne gerne jeden Tag etwas Neues dazu.

Krise, Gefahr und Chance – wie seht ihr das?

Hallo Nessa,
Das habe ich bisher noch gar nicht gehört. Ist das tatsächlich so?
Für mich persönlich ist jede Krise mit der Chance verknüpft, etwas zu lernen und besser zu werden. Man muss „nur“ die richtigen Lehren daraus ziehen. Allerdings gibt es bei vielen (größeren) Krisen immer auch die Gefahr, dass man in einen Abwärtsstrudel gerät.Für mich selbst haben Krisen im Berufsleben fast immer neue Horizonte geöffnet. 
Ich wünsche dir eine schöne restliche Advents- und geruhsame Weihnachtszeit!

LG,Michael

Hier ist Roman aus Singapur:

Ich bin Roman, frischgebackener Vater, Produktmanager in Software und interessiert an allem Digitalem. Zur Zeit im fernen Singapur ansässig.

Krise, Gefahr und Chance – wie seht ihr das?

Das kann man ja in der jetzigen Krise kaum bezweifeln. Plötzlich ist Geld da für den grünen Umbau der Wirtschaft, Heimarbeit wird nicht mehr belächelt, unsägliche Werkverträge in der Fleischbranche sind Geschichte und die Bahn findet Nachtzüge wieder toll. Ein Haufen Chancen.

Persönlich war die Unmöglichkeit des Reisens eine Chance unser Gastland Singapur deutlich intensiver kennenzulernen. Viele kleine Ausflüge und Erlebnisse hätten wir sonst wahrscheinlich lange hinausgezögert und am Ende gar nicht gemacht. Diese Chance haben wir ergriffen. Ich denke aber auch, dass nicht alle Krisen gleich sind. Man kann vielleicht allen etwas Gutes abgewinnen, aber manchmal muss man sich auch einfach herausarbeiten.

Hier ist Otto aus dem Schwarzwald:

Otto hat uns verlassen müssen. Er ist nun an einem Ort, zu dem wir ihm nicht folgen können: Nachruf auf Otto.

***

Herzlichen Dank, ihr Lieben.

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