Unsere Frauenrunde kennen Sie ja. Sie soll Sie unterhalten; und zwar mit Ansichten zu Themen, die vielleicht auch Sie gerade beschäftigen.
Nicht nur unter Corona haben wir erkannt, wie wichtig persönliche Unterhaltungen zu einzelnen Themen sind. Weil es aber physisch nicht immer geht, müssen wir uns online unterhalten, so zum Beispiel per eMail.
Wir wollen ab jetzt ab und an kurze Statements veröffentlichen, die uns unsere Leserinnen und Leser spenden. Wir fragen, sie antworten spontan. (Nicht unähnlich der Runde, die uns schon zum Thema Sinnlich sein oder werden ihre Ansichten spenden (zu finden unter den Frivolini).) Es geht nicht um Tiefschürfendes, sondern um ein paar Sätze, die uns verraten, wie jemand über eine gewisse Sache denkt.
Jetzt haben wir auch eine Männerrunde eingerichtet, die wir hier bereits vorgestellt haben.
Nessa fragt:
Wenn ihr angeben müsstet, zu welcher Zeit oder in welchem Augenblick in eurem Leben ihr euch am freiesten gefühlt habt (und das so eindrücklich war, dass ihr es nicht vergessen habt), was würdet ihr sagen?
Hier ist Michael aus Berlin und Zürich:
Ich bin Michael, promovierter Chemiker, aber schon seit über 20 Jahren in Zulassungsabteilungen verschiedener Pharma-Firmen. Als (ehemaliger) Forscher, bin ich immer noch extrem neugierig und lerne gerne jeden Tag etwas Neues dazu.
Ich muss sagen, dass ich gerade im Moment besonders frei fühle. Das Gefühl, dass ich jederzeit meine Lebensarbeitszeit beenden kann, gibt mir ein enorm freies Gefühl. Ansonsten war der Moment, als ich in meine erste eigene Wohnung, auch sehr befreiend.
LG, Michael
Wenn ihr angeben müsstet, zu welcher Zeit oder in welchem Augenblick in eurem Leben ihr euch am freiesten gefühlt habt (und das so eindrücklich war, dass ihr es nicht vergessen habt), was würdet ihr sagen?
Hier ist Richie aus Stuttgart:
Mehr als 15 Jahre bin ich aus dem Berufsleben. Seitdem ist das Fotografieren meine wichtigste Beschäftigung geworden. Die Hauptthemen sind der Mensch, Landschaften und was sonst die Natur so bietet. Meine heutige Art zu fotografieren wurde sehr stark durch die vielen Kontakte mit Künstlern in den letzten 20 Jahren geprägt.
Meine Zeit, an der ich mich am freiesten gefühlt hatte, war die Studentenzeit. Warum war das so?
Es war die erste Zeit, in der ich von zuhause quasi ausgezogen und auf mich allein gestellt war. Ich musste ohne Rückfragen bei den Eltern, Entscheidungen treffen. Ich konnte mich entscheiden, welche Vorlesungen für mich wichtig waren. Ich konnte meinen Tag so gestalten, wie ich es für richtig hielt. Dieses Unabhängigkeitsgefühl war das freieste Zeitfenster meines Lebens. An diese Zeit erinnere ich mich gerne zurück.
Lg Richie
Hier ist Rolf aus Böblingen:
Wenn ihr angeben müsstet, zu welcher Zeit oder in welchem Augenblick in eurem Leben ihr euch am freiesten gefühlt habt (und das so eindrücklich war, dass ihr es nicht vergessen habt), was würdet ihr sagen?
Wenn ihr angeben müsstet, zu welcher Zeit oder in welchem Augenblick in eurem Leben ihr euch am freiesten gefühlt habt (und das so eindrücklich war, dass ihr es nicht vergessen habt), was würdet ihr sagen?
Hier ist Dieter aus Böblingen und Frankreich:
Ich bin Dieter, lebe im Ruhestand in Böblingen und in den Sommermonaten in Frankreich. Bin handfester Praktiker, aber zur Zeit im Krankenstand.
Dieter ist zur Zeit in einer Reha-Klinik. Wünschen wir ihm von hier aus alles, alles Gute!
Wenn ihr angeben müsstet, zu welcher Zeit oder in welchem Augenblick in eurem Leben ihr euch am freiesten gefühlt habt (und das so eindrücklich war, dass ihr es nicht vergessen habt), was würdet ihr sagen?
Hier ist Roman aus Singapur:
Ich bin Roman, frischgebackener Vater, Produktmanager in Software und interessiert an allem Digitalem. Zur Zeit im fernen Singapur ansässig.
Amsterdam 2014. Studium beendet. Der erste Job (mit viel Selbständigkeit). Eigenes Geld, eigene Wohnung (mit Mitbewohner). Im Ausland. Familie, Freunde und Freundin sind weit weg.
Ja, mit der Freiheit ist es so eine Sache, denke ich mir: Ganz ohne sie sind wir nicht überlebensfähig. Zu viel und wir schwimmen, sind überfordert. Einerseits sollen wir sie hochhalten, verteidigen, andererseits ist sie auch eine Währung für Gemeinschaft und Kompromisse.
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Thanks you, regards, Roman
Wenn ihr angeben müsstet, zu welcher Zeit oder in welchem Augenblick in eurem Leben ihr euch am freiesten gefühlt habt (und das so eindrücklich war, dass ihr es nicht vergessen habt), was würdet ihr sagen?
Ich bin Norbert, Volkswirt, Wanderer zwischen den Welten, von Politik, Verwaltung bis Wirtschaft, und Asien, Afrika bis Schwarzwald.
Am freiesten war nach dem bestandenen Abitur und nach dem bestandenen schriftlichen Examen des Studiums. Was höher wiegt, weiß ich nicht. Es war das Ende einer großen Unsicherheit, ob ich in der Gesellschaft Anerkennung und eine gute berufliche Zukunft finden würde.
Liebe Grüße
Norbert
Wenn ihr angeben müsstet, zu welcher Zeit oder in welchem Augenblick in eurem Leben ihr euch am freiesten gefühlt habt (und das so eindrücklich war, dass ihr es nicht vergessen habt), was würdet ihr sagen?
*Musik ist ein großer Teil meines Lebens – während ich arbeite, lerne, etc. Als ich noch viel jünger war, bin ich zu live-Treffen gegangen, zu Bands, die ich kannte. Ich liebe die elektrische Spannung, die über live events liegt. Dann kann ich alles andere vergessen und mich von der Musik an andere Orte transportieren lassen. 1980 habe ich U2 ein paar Mal im Radio gehört und ihre Musik gemocht.
Im Oktober 80 habe ich ihre Platte „Boy“ gekauft, 81 habe ich sie in meiner Uni (in Loughborough, England) live erlebt. Es war voll, aber nicht übervoll. Ich drückte meine Knie an die Bühne, war ganz nah dran – ein Augenblick, der mein Leben verändert hat. Bis heute ist die Musik dieser Band der Soundtrack meines Lebens. Es überrascht mich, dass diese Band über die Jahrzehnte hinweg zusammenbleiben konnte. Jedes Mal, wenn ich sie live erlebt habe, war das ein Highlight für mich. Im Mai 22 (Bono und The Edge) haben sie auf Selenskis Einladung hin in Kiew gespielt: https://youtu.be/D8ph5udhlKc
*Im Original: Music is a huge part of my life. I listen to music a lot of the time – when I am working, learning etc. When I was much younger than I am now, I loved attending live music gigs, especially bands whose work I was familiar with. I love the electricity of the crowd when bands play live. I love being transported to another place in live concerts when absolutely everything else is forgotten about.I had heard the music of U2 on the late-John Peel’s radio show a few times in 1980 and I was starting to enjoy their music. In October 1980, I bought their first album „Boy“ on vinyl. Then on Friday January 1981, I saw them play live at the Students Union of my hometown university (Loughborough, England, UK). See photo of the venue:(attached image) The venue was full but not overcrowded. I was at the front with my knees against the stage. This turned out to be a life-changing evening and U2 became and still are my favourite band to this day. Their music has become an ever-present soundtrack to my life over the years. It amazes me when bands stay together performing for decades.This is a video I am aware of showing U2 performing on the Boy tour when I first saw them: https://youtu.be/jlvP3oai9RcU2 are still making music, still performing live. I have seen them a few times over the years and each time has been a life highlight.This was the performance by Bono (Iead singer) and The Edge (lead guitarist) in the Kyiv (Ukraine) underground at President Zelensky’s invitation in May 2022: https://youtu.be/D8ph5udhlKc
Vielen Dank, ihr Lieben! War und ist doch ein wunderbares Gefühl, diese Freiheit! Ob objektiv vorhanden oder nicht – das Freiheitsgefühl tief drinnen, das ist es, was zählt!
Sie mögen unsere Runde? Dann folgen Sie ihr! Alle bisherigen Beiträge unserer Runde können Sie auf einer Seite nachlesen. Und wie wärs, wenn Sie mitmachten?
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