Wir haben uns wieder getroffen – virtuell natürlich. Und uns – und die Männerrunde – mit folgender Frage beschäftigt:
Nessa fragt:
Ich bin Anne, Mathematikerin und Lebenskünstlerin aus Passion mit einem Technikfaible und ewiger, grenzenloser Neugierde.
Anne sagt:
Wenn ich für eine Stunde am Tag einen Diener hätte, müsste er alle Kleinigkeiten, die hier im Haus kaputt sind, reparieren….und einmal im Jahr meine Einkommensteuererklärung selbständig machen bzw vorbereiten für den Steuerberater. Das sind meine zwei Haupthasspunkte, die ich sehr gern delegieren würde.Wenn er ein vertrauensvoller Mensch wäre, müsste er sich auch noch mit Gelddingen beschäftigen, das mach ich nämlich auch extrem ungern.
Bestimmt würden mir im Laufe der Zeit noch mehr Dinge für ihn einfallen: Saubermachen, Ordnung im Keller schaffen, Gartenarbeiten etc.
Viele Grüße aus dem sonnigen Frankenland
Anne
Mit 18 Jahren war ich in der Stuttgarter Kunstakademie, seither bin ich das, was man Freischaffende Künstlerin nennt mit Schwerpunktthema „Mensch“. Froh bin ich über Literatur und glücklich, wenn ich ein schönes Buch in Händen halte.
Bei dieser Frage wurde mir ein weiteres mal bewusst, dass mein Mann und ich uns prima ergänzen. Da macht der eine das, was der andere nicht so gut kann oder eher ungern macht.
Sollte ich aber irgendwann alleine zurecht kommen müssen, wäre es prima, wenn mir jemand die Steuern machen könnte und ich das jetzt nicht seufzend lernen müsste.
Um meine Homepage habe ich mich bisher auch noch nie gekümmert, da wäre ich froh, wenn es so bleiben könnte…
Und da ich nicht Autofahren kann, bräuchte ich einen Menschen, der mir die größeren Einkäufe wie zum Beispiel Getränkekisten ins Haus transportierte.
Das wären die drei guten Dinge. Könnte vielleicht funktionieren mit einer Stunde täglich.
Ich bin Lea, Altruistin, Misanthropin, halb freiberufliche Texterin und Übersetzerin für Leichte Sprache, halb Geschäftsführerin eines gemeinnützigen Vereins, ohne menschlichen Anhang, dafür wunderbar fest verbunden mit dem unglaublichsten Profiplüschtier der Welt, meiner Blindenführhündin Arzu.
Liebe Nessa, liebe Alle,
womit ich einen Diener oder eine Dienerin für eine Stunde pro Tag
beschäftigen würde, finde ich mega-schwer zu beantworten. Aufgrund
meiner sensorischen und oft auch körperlichen Einschränkungen (bin blind + chronisch krank) muss ich eh dauernd Personen aus meinem Umfeld für Assistenz- und Unterstützungsleistungen einspannen. Die/der Diener*in könnte Beliebiges davon übernehmen, also mich auf unbekannten Wegen begleiten, mir Post vorlesen, mir beim Abheften von Unterlagen helfen oder mir Dinge im Haushalt wie beispielsweise das Staubsaugen oder Putzen abnehmen. Wenn es etwas Zusätzliches sein soll, also etwas, wofür ich bisher keine Hilfe in Anspruch nehme und wo die/der Diener*in kompetent und vertrauenswürdig wäre, würde ich sie/ihn momentan für Internetgeschichten einspannen. Es gibt so viele nicht barrierefreie Dinge online, die ich gern nutzen will aber nicht kann, sei es nur sowas wie nebenan.de oder Kennenlernplattformen. Da wäre mir Unterstützung sehr willkommen, aber bisher nehme ich sie nicht in Anspruch, weil ich nicht will, dass mir Andere in sowas Privates wie Onlinedating oder Flohmarktpostings reinfunken.
Sorry, das war lang 😉
liebe Grüße Lea
Barbara sagt:
Ich heiße Barbara und bin nach der Juristerei auf die Kunst gekommen. Eine Kunst, die zum Nachdenken und Loslassen anregen soll und die ich mit Leidenschaft betreibe.
Liebe Nessa, wenn ich jeden Tag eine Stunde lang eine*n Diener*in haben könnte, ginge es mir saucool. Ich priorisiere dabei einen Diener aus nicht näher darzulegenden Gründen. Ich denke spontan gerade an das Stück „Dinner for one“! Beginnen sollte er mit der Anrichtung eines Fussbades. Nach einer wohltuenden Fußmassage und Maniküre dürfte er meine Schnitzmesser schärfen und meine Säge für notwendige Holzarbeiten benutzen. Hilfreich und angesichts der doch großzügig bemessenen Zeit wäre exclusiv für mich ein workshop zu künstlerischen Techniken. Ja und wenn das alles erledigt wäre – für eine gewisse Zeit – gäbe es da noch einiges zu tun. Angefangen vom Küchenboden putzen, Terrassenboden einölen und Wandstreichen bis zur Gartenabfallentsorgung. Und das kleine Schwarze, für mich passgenau geschneidert. Wenn es mit dem Diener klappen sollte, melde ich mich nochmals und berichte dir Weiteres. Liebe Grüße Barbara
Überraschenderwesie hat sich auch Eva wieder gemeldet – wir freuen uns darüber:
Ich bin Eva und habe einst Jura studiert und schreibe heute für Brot und die Kunst. Damit verhelfe ich Anwaltskanzleien zu erfolgreichem Marketing und meinen Blog- und Buchleserinnen hoffentlich zu dem einen oder andern Aha-Erlebnis.
Also, wenn ich täglich eine Stunde lang einen Diener oder eine Dienerin zu meiner Verfügung hätte, würde ich ihn zurzeit an meine Buchhaltungsordner setzen, um all die einzelnen Zettelchen etc. einzuheften. Vielleicht würde ich ihn auch Motivationscoach einsetzen, der mich ermuntert, hinter meinem Rechner hervorzukommen und zumindest mal ein Online-Workout zu machen – oder im Frühling noch besser, draußen walken zu gehen.
Liebe Grüße, Eva
Mich kennen Sie natürlich. Ich bin Nessa Altura, die Betreiberin dieses Blogs. Und ich bin diejenige, die hier die Fragen stellt.
Für mich müsste er (ja, auch ich nähme lieber einen Er – das hängt aber damit zusammen, dass ich ihn mir in einer strammen schwarz-weiß gestreiften Butler-Uniform vorstelle) die Ablage machen. Eine knappe Stunde täglich neue Ordner füllen und alte Ordner ausmisten – da müsste man schon langsam Licht sehen in dem Dickicht, das ich hier in meinem Büro vor mir her transportiere. Und wenn er dann noch täglich Viertelstündchen Bilder und Dokumente auf dem Rechner löschen würde – das wäre wunderbar! Ich würde alles voller Elan wieder vollfüllen…
… und hinterher bekäme er eine Tasse englischen Tees!
Vielen Dank für eure Antworten, ihr Lieben.
Nessa
Sie mögen unsere Runde? Dann folgen Sie ihr! Alle bisherigen Beiträge unserer Runde können Sie auf einer Seite nachlesen. Und wie wärs, wenn Sie mitmachten?
One response