Wilde Weihnachtsbeleuchtung: schön oder scheußlich? Was sagt unsere Runde dazu?

Wir haben uns wieder getroffen – virtuell natürlich und uns, während draußen im Schwarzwald der erste Schnee fiel, Gedanken zum Thema Weihnachtsbeleuchtung gemacht:

Wilde Weihnachtsbeleuchtung – schön oder scheußlich?

Nessa fragt: Ihr Lieben, jetzt geht es ja bald wieder los mit der üppigen Weihnachtsdeko allerorten. In meiner Straße sind schon die ersten grünroten Tannenbäume aufgetaucht. Das hat mich auf den Gedanken gebracht: Was haltet ihr davon?

– Zu früh?- zu viel Elektro?- zu amerikanisch?- zu kommerziell- zu wenig christlich? Oder doch schön? Bringt es euch in Stimmung? Oder nervt es eher?

Lasst es mich wissen…

In Sachen Weihnachtsdekoration bin ich a) sehr konservativ und b) nicht sehr kreativ.

Am Samstag vor dem ersten Advent stelle ich Kurrende* und Engelsorchester auf und hab noch so ein paar Sachen: Dekokette, Sterne am Fenster, Herrrenhuther Stern im Wohnzimmer. Also seeehr konservativ. Evangelisch halt ;-). Wenn wir dran denken, kümmern wir uns auch um ein Adventsgesteck oder so was. Dieses Jahr soll es eine dicke Kerze auf einem Tablett mit Dekozeugs und Tannengrün drumrum sein.


Andererseits fange ich mit Adventsvorbereitungen schon im Oktober an: Dann wird der Teig für den traditionellen – sagte ich  schon, dass ich da konservativ bin? – Pfefferkuchen vorbereitet und soll dann im Keller ordentlich durchziehen. Und das ist gar nicht so einfach, denn Pottasche, Hirschhornsalz  & Co gibt es dann noch nicht.


Wilde Weihnachtsbeleuchtung – schön oder scheußlich?

Ich bin Anne, Mathematikerin und Lebenskünstlerin aus Passion mit einem Technikfaible und ewiger, grenzenloser Neugierde.

Anne sagt:

Ich finde die meiste Weihnachtsdeko kitschig und übertrieben. Wir haben hier so ein Haus… da blinkt und tönt es sogar total rundum. Es ist einfach zuviel.
Wenn manche Menschen hingegen schöne Weihnachtsbäume schmücken und in ihrem Garten aufstellen, ist das festlich und stimmungsvoll. Aber leider wird es bei manchen übertrieben. Immer mehr und immer früher. Das gefällt mir auch nicht. Advent im Advent und Weihnacht von 23.12. bis zu Dreikönig. Ich finde das reicht.
Viele Grüsse aus Erlangen,  wo jetzt schon ein riesiger Stern am Einkaufszentrum blinkt…


Wilde Weihnachtsbeleuchtung – schön oder scheußlich?

Barbara sagt:

Ich heiße Barbara und bin nach der Juristerei auf die Kunst gekommen. Eine Kunst, die zum Nachdenken und Loslassen anregen soll und die ich mit Leidenschaft betreibe.

Wenn die Nacht momentan so schnell hereinbricht und die  Kälte kommt, wird es ungemütlich. Noch schlimmer, wenn es dann regnet und windet. Warmweißes  Licht auch in üppigem Ausmaß in mancherlei Weihnachtsdekoration vertreten,  hebt dann nicht nur bei mir die Stimmung. Warten im Dunkeln, bis Weihnachten wird, möchte ich auf keinen Fall. Dass immer mehr Lichter das Dunkle erhellen, ist für mein Gemüt sehr gut. Natürlich könnten viele Kerzen auch Licht ins Dunkel bringen, nur im Freien würden sie regelmäßig schnell erlöschen. In meiner Kindheit wurde mit dem  Entzünden der Kerzen in der Adventszeit allabendlich auch Licht ins Dunkel gebracht, allerdings nur für kurze Zeit. Dass an manchen Orten die lichtspendenden Weihnachtsdekorationen kitschig werden, stört mich nicht sonderlich. Störend empfinde ich die Exponate, die sich abwechselnd in unterschiedlichsten Farben zeigen, weil  das Licht, das die Dunkelheit durchbricht, nicht damit im Einklang steht. Ja, und was ich und andere beherzigen sollten: Dass wir spätestens beim Zubettgehen die vielen Lichter ausmachen, um auch den Tieren draußen gerecht zu werden.  

In der Hoffnung auf viel Helligkeit und Licht grüßt dich   Barbara.


Wilde Weihnachtsbeleuchtung – schön oder scheußlich?

Ich bin Eva und habe einst Jura studiert und schreibe heute für Brot und die Kunst. Damit verhelfe ich Anwaltskanzleien zu erfolgreichem Marketing und meinen Blog- und Buchleserinnen hoffentlich zu dem einen oder andern Aha-Erlebnis.

Ob ich mich über Dekoergüsse ärgere? Nein, niemals. Bei all diesen wild blinkenden Rentier-/Weihnachtsmannorgien gilt doch: die Verwendung von LED-Lämpchen statt herkömmlicher Glühbirnen senkt den Stromverbrauch. Und den Anlass für das große Glitzer- und Dekodelirium gibt immer das Weihnachtsfest: gefeiert, das ist gut. Und dass über den Deko-und Konsumterror gejammert wird, gehört irgendwie dazu und ändert nichts daran, dass es jede Menge Menschen gibt, die sich über Geschenke freuen. Und wenn mir beim Bäcker „frohe Feiertage“ gewünscht werden, antworte ich fröhlich: „Danke, Ihnen auch einen schönen ersten Advent bzw. fröhliche Weihnachten!“


Wilde Weihnachtsbeleuchtung – schön oder scheußlich?

Vielen Dank für eure Antworten. Pottasche? Hirschhornsalz? Kurrende*? Dinge, die ich gar nicht kenne… Bei uns geht es jetzt auch schon los in der Straße. Eigentlich finde ich es schön – es ist einfach fröhlich-bunt. Kindlich. Und auch Fünfziger/Sechzigerjahre-haft, so will es mir jedenfalls vorkommen. Habe jetzt Carol im TV angesehen, den Film, der eine späte Story von meiner so hochgeschätzten Patricia Highsmith erzählt und sachte auf melancholischen Weihnachtspfötchen daherkommt…

… Und heutzutage dank der LED-Lämpchen ist es ja auch umweltschonend – denke ich. Und von der Geschenke-Orgie hoffe ich auch zu profitieren – indem man meinen Autorenexpress um Post bemüht. Ich finde die Idee der kontinuierlichen Postsendungen nach wie vor bestechend.

* eine Kurrende ist ein kleiner Chor. Früher waren das die Schüler, die in der Vorweihnachtszeit vor den Häusern sangen. In Thüringen beheimatet. Das sind dann so kleine erzgebirgische Holzfiguren, die man aufstellt. Das Engelorchester ist auch aus der Gegend. [sagt Heike B. auf meine Nachfrage]

So ein Süßer…!

Sie mögen unsere Runde? Dann folgen Sie ihr! Alle bisherigen Beiträge unserer Runde können Sie auf einer Seite nachlesen. Und wie wärs, wenn Sie mitmachten?

3 responses

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert